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E-Rezept via eGK kommt – weitere Wege werden geprüft
Bundesweiter Rollout des E-Rezepts soll beschleunigt werden
Immerhin rund zwei Drittel der Apotheken fühlen sich laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der ABDA gut vorbereitet für das E-Rezept. Sie müssen ab dem 1. September in der Lage sein, elektronische Verordnungen anzunehmen und abzurechnen. Doch es ist kaum eine E-Rezept-Flut zu erwarten. Nachdem sich die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) vergangene Woche aus der Rollout-Phase zurückgezogen hat (siehe DAZ 2022, Nr. 34, S. 9), dürfte der Pilot im Norden schleppender anlaufen. Arztpraxen können natürlich trotzdem (weiter) mitmachen, ebenso Zahnärzte und Kliniken. In Westfalen-Lippe hält man ohnehin an den bisherigen Plänen fest; hier sind 250 Pilotpraxen am Start.
Die KVSH begründete ihren Schritt damit, dass die Landesdatenschutzbehörde untersagt hatte, den datenlosen QR-Code des E-Rezeptes per Mail oder SMS an Patienten oder gegebenenfalls Apotheken zu senden. Minister Lauterbach , der sich am vergangenen Freitag in einer Berliner Arztpraxis zum E-Rezept informierte, zeigte sich jedoch offen für solche zusätzlichen Übermittlungswege, um die elektronischen Verordnungen in die Fläche zu bringen. „Wir müssen das jetzt schnell ausrollen“, sagte der SPD-Politiker. Er sprach sich dafür aus, dass der Token außer über die Gematik-App oder als Papierausdruck auch per Mail oder normale SMS übermittelt werden kann. Man sei im Gespräch, um unter anderem zu Datenschutzfragen eine Lösung zu finden. Schon Anfang August hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, dass diese Option „ergebnisoffen“ geprüft werde.
KBV: Aufwendiges Prozedere und mehr Papier
Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) dringt darauf, datenschutzrechtliche Fragen zu klären. Ihr Vorstandschef Andreas Gassen sagte mit Blick auf die Geschehnisse in Schleswig-Holstein, dass so „die Akzeptanz digitaler Anwendungen nicht nur bei den Ärztinnen und Ärzten, sondern auch bei den Patientinnen und Patienten“ sinke. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer Online-Umfrage der KBV bei rund 4000 Praxen. Demnach konnten knapp 10 Prozent der teilnehmenden Praxen bereits Erfahrungen mit dem E-Rezept sammeln. Größter Kritikpunkt: Die Ausstellung inklusive elektronischer Signatur dauere zu lange. Zudem hinterfragten viele Ärzte den Sinn einer Digitalisierung, die mehr Papier produziere als vorher. Zu den am häufigsten genannten Problemen zählte zudem das Einlösen in der Apotheke. Die KBV drängte daher erneut darauf, schnell einen Transport über die eGK zu ermöglichen.
Gematik: eGK-Lösung ist beschlossene Sache
Und tatsächlich bewegt sich in dieser Hinsicht etwas: Am vergangenen Montag hat die Gematik-Gesellschafterversammlung beschlossen, die Einlösung via eGK als dritte Option zu eröffnen. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, wird die Veröffentlichung der Spezifikation für die eGK-Lösung des E-Rezepts voraussichtlich Anfang September im Fachportal der Gematik bereitgestellt. Und weiter: „Es wird daran gearbeitet, dass die Funktion so bald wie möglich zur Verfügung stehen kann“, heißt es. Im Blick hat die Gematik auch Versand- und Onlineapotheken: Für sie und ihre Kunden werde derzeit „eine komfortable und praxistaugliche Lösung (…) eruiert“. |
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