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- AZ 25/2023
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Gesundheitspolitik
Kommentar: Steter Tropfen
Die Apothekerschaft hat am vergangenen Mittwoch bei ihrem Protesttag beeindruckende Geschlossenheit gezeigt und ist deutschlandweit auf die Barrikaden gegangen. Den Bundesgesundheitsminister konnte man damit zwar nicht aufrütteln, aber immerhin gelang es, mediale Aufmerksamkeit und vielerorts auch Verständnis für die Situation der Apothekerschaft zu erlangen.
Doch getan ist es damit nicht. So darf man einerseits gespannt sein, mit welchen Aktionen die ABDA noch aufwartet. Die Kommunikation der politischen Forderungen werde nicht stoppen, heißt es aus der ABDA-Pressestelle. Der Bundestagsbeschluss zum ALBVVG soll aus Sicht der Standesvertretung der vorläufige politische Höhepunkt der Eskalationsstrategie sein. Die Reaktion auf den Beschluss hänge davon ab, inwiefern die Forderungen der Apothekerschaft Gehör fanden. Außerdem deutet in den Augen der ABDA derzeit vieles auf eine weitere deutliche „Kommunikationswelle“ erst im Herbst hin. Denn dann will der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sich angeblich mit der Situation der Apotheken beschäftigen. Zudem könnten im Herbst die angekündigten Versorgungsgesetze angegangen werden, bei denen es auch um Arzneimittelversorgung gehen könnte.
Doch auch für die Kolleg:innen ist es mit dem Protesttag nicht getan. Sie müssen weiter über ihre Situation aufklären, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Denn die Berichterstattung zum Protesttag zeigt, es haben noch nicht alle verstanden. Und daran muss nicht nur die ABDA arbeiten, sondern alle Apotheker:innen in der Hoffnung, dass steter Tropfen auch in diesem Fall den Stein höhlt.
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