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Berufspolitik
Um die 60 und männlich
Die Spitzen von Deutschlands Kammern und Verbänden in Zahlen
Mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, wo es mit Nordrhein und Westfalen-Lippe zwei Kammern gibt, hat jedes Bundesland eine Apothekerkammer. Es sind also 17 an der Zahl. Die Kammern haben als Körperschaften öffentlichen Rechts hoheitliche Aufgaben, jeder Apotheker und jede Apothekerin ist Pflichtmitglied. So ist es im Heilberufekammergesetz festgelegt. Die mitgliederstärkste Kammer ist die Bayerische Landesapothekerkammer mit über 16.300 Mitgliedern, gefolgt von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg mit über 13.800 und der Apothekerkammer Nordrhein mit mehr als 11.600 Mitgliedern. Die mit Abstand kleinste Kammer ist die Apothekerkammer Bremen mit nur knapp über 500 Mitgliedern. Auch bemerkenswert: Die Apothekerkammer Berlin hat mit etwa 5850 Mitgliedern mehr Mitglieder als die Kammern der Flächenländer Schleswig-Holstein, Saarland, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Anders ist das bei den Verbänden. Auch hier gibt es 17, aber sie sind „nur“ Vereine und Apothekeninhaber und -inhaberinnen können freiwillig beitreten. Drei davon tragen den Verein im Namen, nämlich der Hamburger Apothekerverein, der Berliner Apothekerverein und der Saarländische Apothekerverein. Tatsächlich ist die große Mehrheit der Apothekeninhaber und -inhaberinnen Mitglied im jeweiligen Verband. Mit Ausnahme von Berlin (87,5%) liegt der Organisationsgrad, also der Anteil der Apotheken, die Mitglied im Verband sind, bei mindestens 95%. Im Saarland sind bis auf eine Apotheke alle Mitglieder, in Bremen übertrifft die Zahl der Vereinsmitglieder sogar die Zahl der Apotheken im Stadtstaat. Das liegt an der Mitgliedschaft der niedersächsischen Filialen.
Der durchschnittliche Präsident einer Landesapothekerkammer in Deutschland ist männlich, knapp über 60 Jahre alt, etwas über acht Jahre im Amt und besitzt 1,2 Apotheken.
Frauen in der Minderheit
Den 17 Apothekerkammern in Deutschland stehen 13 Präsidenten und vier Präsidentinnen vor. Die weiblichen Führungskräfte sind also nach wie vor in der Unterzahl: Lediglich in Hessen (Ursula Funke), Westfalen-Lippe (Gabriele Regina Overwiening), Niedersachsen (Cathrin Burs) und Berlin (Dr. Kerstin Kemmritz) gibt es eine Präsidentin. Bei den Verbänden sieht es mit der Frauenquote nicht besser aus. Vier Verbände haben eine weibliche Spitzenkraft: der Saarländische Apothekerverein (Susanne Koch), der Bremer Apothekerverband (Christiane Lutter), der Berliner Apothekerverein (Anke Rüdinger) und der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (Tatjana Zambo). Letztere bildet unter den Verbandsspitzen insofern eine Ausnahme, dass sie die einzige Präsidentin ist, alle anderen Verbände haben Vorsitzende.
Nahezu gleich ist der Altersdurchschnitt der Kammer- und Verbandsspitzen, er liegt jeweils bei 60,3 Jahren. Während der Abstand zwischen dem ältesten und dem jüngsten (Dr. Kai Christiansen mit 53) und dem ältesten Kammerpräsidenten (Klaus Scholz, 69) gerade mal 16 Jahre beträgt, ist der älteste Verbandsvorsitzende, Dr. Jörn Graue, der jüngst seinen 90. Geburtstag feierte, hingegen mehr als doppelt so alt wie die jüngste Verbandschefin – Susanne Koch mit 39 Jahren. Wenig überraschend ist Jörn Graue auch der dienstälteste Verbandsvorsitzende, er steht dem Hamburger Apothekerverein seit 1985 vor und befindet sich in seiner 10. Amtszeit. Abgeschlagen auf Platz zwei liegt Thomas Preis, der seit 1999 Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein ist und seine sechste Amtszeit absolviert. Verhältnismäßig frisch im Amt sind dagegen Hans-Günther Lund (Apothekerverband Schleswig-Holstein), der 2022 erstmalig gewählt wurde, und Tatjana Zambo (Baden-Württemberg), die seit 2021 Präsidentin ist, und damit ebenso lang wie Thomas Rochell Vorsitzender in Westfalen-Lippe.
Dienstältester Kammerpräsident ist Manfred Saar, der seit dem Jahr 2000 an der Spitze der Apothekerkammer des Saarlandes steht, gefolgt von Ronald Schreiber, seit 2005 Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen. Der Frischling unter der Kammerpräsidenten ist Göran Donner von der Sächsischen Landesapothekerkammer, der erst seit diesem Jahr im Amt ist. Platz zwei in diesem Ranking geht an Dr. Martin Braun von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Er wurde 2021 erstmalig zum Präsidenten gewählt.
Der durchschnittliche Vorsitzende eines Apothekerverbandes ist männlich, knapp über 60 Jahre alt, etwas über 11 Jahre im Amt und besitzt 1,9 Apotheken.
Vier Kammerpräsidenten ohne Apotheke
Letzterer ist einer von zwei Industrieapothekern, die einer Landesapothekerkammer vorstehen. Der andere ist Dr. Armin Hoffmann aus Nordrhein. Daneben gibt es noch zwei weitere Kammerpräsidenten, die keine Apotheke besitzen: Dr. Dr. Georg Engel von der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, der Krankenhausapotheker ist, und Manfred Saar, der keine Apotheke mehr hat.
Im Schnitt besitzen die Kammerchefs und -chefinnen 1,2 Apotheken. Die meisten betreibt mit drei Betriebsstätten der Bremer Klaus Scholz, wobei diese als OHG geführt werden. Die übrigen haben zwei oder auch nur eine Apotheke. Unter den Verbandsspitzen gibt es mit Susanne Koch aus dem Saarland und Holger Seyfarth vom Hessischen Apothekerverband immerhin zwei Kollegen, die die maximal erlaubten vier Apotheken betreiben. Im Schnitt sind es bei den Verbandschefs 1,9 pro Person. Sowohl bei den Kammer- als auch bei den Verbandsspitzen gibt es aber teilweise weitere Apotheken in der Familie, so dass die jeweiligen Verbünde größer sind, als sie auf den ersten Blick scheinen. So betreibt beispielsweise die Ehefrau des bayerischen Verbandspräsidenten Dr. Hans-Peter Hubmann weitere Apotheken und auch der Gatte der Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, die zugleich ABDA-Präsidentin ist, ist selbst Apothekeninhaber. OHGs sind übrigens wenig verbreitet: neben Klaus Scholz betreibt nur Thomas Preis seine Apotheke als OHG.
Weitere Daten zu den Spitzen der Kammern und Verbände finden Sie auf den folgenden Seiten in unserem Quartett. |
Spielregeln
Unser Quartett kann man natürlich auch spielen. Laden Sie sich dazu die Bögen mit den Karten herunter (Webcode J3FP7) und schneiden Sie sie aus. Stabiler sind sie, wenn man sie auf einen Karton klebt.
Am Spiel können zwei oder mehr Personen teilnehmen. Die Karten werden gemischt und gleichmäßig unter den Spielern verteilt. Jeder Spieler hält seine Karten zu einem Päckchen gestapelt so in der Hand, dass nur das oberste Blatt – und zwar nur für ihn – zu sehen ist. Der jüngste Spieler nennt nun eine beliebige Kenngröße seiner Karte, zum Beispiel Alter, oder Zahl der Apotheken. Die Mitspieler nennen nun die entsprechenden Daten auf ihrer obersten Karte, und der Spieler, dessen Karte den besten Wert hat, gewinnt die obersten Karten aller Mitspieler und legt diese zuunterst zu seinem Stapel.
Haben zwei oder mehr Spieler Karten mit demselben besten Wert, so kommen die obersten Karten aller Spieler in die Mitte, und die Spieler mit dem besten Wert spielen eine Entscheidungsrunde. Der Spieler, der zuvor angesagt hat, nennt wiederum eine Zahl; der Sieger dieser Runde gewinnt die Karten aus der Entscheidungsrunde sowie die Karten aus der unentschiedenen Runde.
Hat ein Spieler alle Karten verloren, so scheidet er aus, und das Spiel wird von den verbleibenden Teilnehmern fortgesetzt. Sieger ist, wer zuletzt alle Karten gewonnen hat.
Weitere Hinweise
Amtszeit: In der Kategorie „im Amt seit“ gewinnt die niedrigere Zahl, weil sie die längere Amtszeit bedeutet
Kammer vs. Verband: Bei Kammern findet sich die Mitgliederzahl auf der Karte, bei Verbänden der Organisationsgrad. Hier muss vorher festgelegt werden, ob Kammer oder Verband mehr Macht hat.
Joker „Karl Lauterbach“: Das Spiel enthält zwei Joker, in Gestalt von Karl Lauterbach (nur im Download-PDF enthalten). Dieser gewinnt immer in allen Kategorien.
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