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Arzneipflanzen zum "Anfassen"
In der blühenden Apotheke Frankfurts ist gegen fast alles ein Kraut gewachsen
Im Heilpflanzengarten der Universität Frankfurt können sich Interessierte umfassend über Arzneipflanzen informieren. Bei Führungen beantwortet Dr. Ilse Zündorf vom Institut für Pharmazeutische Biologie Fragen.
Ob Hobbygärtner oder Apotheker, bei einer Führung durch den Senckenbergischen Arzneipflanzengarten im botanischen Garten der Universität Frankfurt kann wohl jeder noch etwas lernen. Die Hochbeete sind nach Indikationen benannt. Zwischen "Nerven" und "Krämpfen" geht es vorbei an "Atemwegen" und "Entzündungen bis hin zu "Verstopfung" und "Durchfall". Dabei informiert die akademische Oberrätin über die Inhaltsstoffe, welche die Pflanzen zu Arzneipflanzen machen, über Indikationen, unerwünschte und Wechselwirkungen. Auch Fragen zu Zubereitungsformen, zur Verteilung der Inhaltsstoffe innerhalb der Pflanzen aber auch zu aktuellen Themen wie der Verschreibungspflicht von Johanniskraut beantwortet Zündorf den interessierten Besuchern.
Schon im Jahr 2005 war die Entscheidung getroffen worden, im botanischen Garten der J. W. Goethe-Universität Frankfurt einen Arzneipflanzengarten anzulegen, 2007 wurde dann mit der Realisierung begonnen. In gut einsehbaren Hochbeeten sollten die Pflanzen an einem geeigneten Standort wachsen und für den Betrachter didaktisch gut aufbereitete Informationen liefern. Seinen Namen erhielt der Arzneipflanzengarten vom Gründer des botanischen Gartens Johann Christian Senckenberg. Führungen gibt es in unregelmäßigen Abständen, der nächste Termin mit Frau Dr. Zündorf ist am Samstag den 13. Juni um 14 Uhr. "Sonst bringe ich Studenten bei, wie diese sogenannten Drogen aussehen, und bringe ihnen Arzneipflanzen näher", so Zündorf gegenüber der Frankfurter Rundschau, "das ist manchmal ein bisschen schwierig, denn die Liebe zu den Pflanzen ist im Studium meist noch nicht so da."
Berlin - 04.06.2009, 12:00 Uhr