Neues Antiarrhythmikum

Dronedaron kontrolliert Herzrhythmus und -frequenz

Frankfurt - 01.12.2009, 11:41 Uhr


Dronedaron (Multaq®) hat von der europäischen Kommission die Zulassung für Patienten mit Vorhofflimmern erhalten, nachdem im September eine positive Empfehlung ausgesprochen wurde

Vorhofflimmern gilt als eine Hauptursache für Hospitalisierung und Mortalität im Zusammenhang mit Herzerkrankungen, da es ohne geeignete Therapie zu Komplikationen wie Schlaganfall oder Herzinsuffizienz kommen kann. Dronedaron ist ein jodfreies, ansonsten aber dem Amiodaron eng struktur- und wirkverwandtes Benzofuranderivat, das in vitro antiarrhythmische Effekte aufweist. Es blockiert die Natriumkanäle bei schnellen Pulsfrequenzen, den Kaliumeinstrom, verlängert die kardialen Aktionspotenziale und Refraktärzeiten und besitzt Calcium-antagonistische Eigenschaften. Im Gegensatz zur Muttersubstanz ist es jedoch weniger lipophil und enthält kein Jod. Die Zulassung von Dronedaron basiert auf einem klinischen Entwicklungsprogramm, das sieben internationale, multizentrischer randomisierte klinischer Studien mit mehr als 7000 Patienten umfasst, von denen fast 4000 Patienten Dronedaron erhielten. Eine dieser Studien war die so genannte Athene-Studie an 4.628 Patienten mit einem Nachbeobachtungszeitraum von bis zu 30 Monaten.

In dieser Studie reduzierte Dronedaron zusätzlich zur Standardtherapie den kombinierten Endpunkt kardiovaskulär bedingter Krankenhausaufenthalte oder Tod jeglicher Ursache im Vergleich zu Placebo um 24% und erreichte damit den primären Endpunkt der Studie. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Asthenie.


Dr. Carolina Kusnick