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Brustkrebs
Aktivierte Abwehrzellen verbessern die Prognose
Ob Krebs entsteht und sich ausbreitet, hängt unter anderem von der körpereigenen Abwehrlage ab. Jetzt haben Heidelberger Wissenschaftler in Brusttumoren zwei Botenstoffe identifiziert, die entscheidend
Ob Krebs entsteht und sich ausbreitet, hängt unter anderem von der körpereigenen Abwehrlage ab. Jetzt haben Heidelberger Wissenschaftler in Brusttumoren zwei Botenstoffe identifiziert, die entscheidend daran beteiligt sind, Abwehrzellen gegen den Tumor zu aktivieren. Aktivierte Abwehrzellen verbessern die Prognose.
Dass körpereigene Immunantworten auf Tumorzellen prinzipiell möglich sind und sich positiv auf den Verlauf von Brust- oder Darmkrebs auswirken können, ist schon länger bekannt. Im Reagenzglas sind T-Zellen, die spezifisch gegen den Tumor gerichtet sind, sogar in der Lage, Tumorzellen komplett zu vernichten. Bisher ist jedoch noch nicht erforscht, unter welchen Umständen es dem Körper gelingt, aktive tumorspezifische T-Zellen zu bilden, und wie diese den weiteren Krankheitsverlauf mitbestimmen.
Heidelberger Forscher und Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum haben 207 Brustkrebspatientinnen untersucht und festgestellt, dass die Erkrankung günstiger verläuft und mit einem geringeren Sterblichkeitsrisiko einhergeht, wenn tumorspezifische T-Zellen im Knochenmark vorhanden sind. Die Aktivierung dieser Zellen ist von vielen Faktoren abhängig.
Die Wissenschaftler untersuchten in Brustkrebsproben den Gehalt an 27 verschiedenen Immunbotenstoffen (Zytokinen) und Wachstumsfaktoren. Sie konnten nachweisen, dass die Zusammensetzung der Botenstoffe im Tumor entscheidend ist für eine funktionierende Abwehrreaktion im Knochenmark. Bevor das Knochenmark Abwehrzellen bilden kann, müssen ihm so genannte dendritische Zellen mitteilen, dass im Körper Krebszellen vorhanden sind und welches spezifische Merkmal sie haben.
Diese dendritischen Zellen leiten jedoch nur dann eine schlagkräftige Immunabwehr ein, wenn das Tumorgewebe eine spezifische Zusammensetzung an Zytokinen aufweist. Erforderlich sind hohe Konzentrationen an Interferon alpha (IFN alpha) und gleichzeitig geringen Konzentrationen an Transforming Growth Factor beta1 (TGFß1). Bei der Planung zukünftiger individualisierter Immuntherapien gegen Brustkrebs sollten daher die Konzentrationen immunologischer Botenstoffe im Tumor berücksichtigt werden.
Quelle: Domschke, C., et al. Cancer Research 2009; 69(21): 8420-8428.
14.12.2009, 07:00 Uhr