Forschende Pharmaunternehmen

2009 brachte 37 Medikamente mit neuen Wirkstoffen

Berlin - 04.01.2010, 10:47 Uhr


Im vergangenen Jahr hat die forschende Pharmaindustrie eigenen Angaben zufolge 37 Medikamente mit neuen Wirkstoffen auf den Markt gebracht. Auch für 2010 erwartet die Branche zahlreiche neue Arzneimittel.

Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), betonte, dass seit 1997 nicht so viele Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen auf den Markt gekommen seien, wie 2009.

Jeweils sieben der neuen Präparate dienen der Behandlung von Krebs und Stoffwechselkrankheiten, jeweils sechs kommen gegen Infektionen und Immunkrankheiten zum Einsatz. Vier sind gegen hämatologische Erkrankungen, jeweils zwei gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krankheiten des Nervensystems. Gegen Atemwegserkrankungen und Sexualstörungen gibt es jeweils ein neues Mittel, zudem steht ein neues Präparat zur Verhütung bereit.

Unter den Präparaten finden sich auch fünf neue Impfstoffe, unter anderem erstmals einer gegen die japanische Enzephalitis. Fünf der 37 Medikamente dienen der Behandlung seltener Erkrankungen. Sechs der neuen Präparate enthalten monoklonale Antikörper.

Zudem brachten die forschenden Hersteller im vergangenen Jahr 19 neue Präparate mit bereits bekannten Wirkstoffen heraus. So etwa Mittel gegen Bluthochdruck, Diabetes und Asthma mit kombinierten Wirkstoffen, die bisher einzeln eingenommen werden mussten. Ein HIV-Medikament ist nun kindgerecht als Trinklösung verfügbar.

Für 2010 erwartet Yzer angesichts der laufenden und gerade abgeschlossenen Zulassungsverfahren erneut zahlreiche neue Medikamente. Unter anderem sollen die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit sowie unterschiedliche Formen des Vorhofflimmerns besser behandelbar werden. Zwei neue Antibiotika sollen Bakterien bekämpfen, die gegen ältere Antibiotika resistent geworden sind.

Rund 30 der kommenden Medikamente dürften laut vfa auf neuen Wirkstoffen basieren. Aber auch bekannte Wirkstoffe, die in neuen Darreichungsformen oder in neuen Anwendungsbereichen einsetzbar sein sollen, sind in der Pipeline. Etwa ein Viertel der neuen Medikamente werden Yzer zufolge voraussichtlich der Behandlung seltener Erkrankungen dienen.


Kirsten Sucker-Sket