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Barmer GEK
Rabattverträge im großen Stil
Für die frisch fusionierte Barmer GEK sind Rabattverträge ein großes Thema: Schon bald soll die Ausschreibung von 300 Wirkstoffen starten. Vom AOK-Modell will sich die Barmer GEK
Es ist noch kein Jahr her, da liebäugelte der frühere GEK-Chef und nunmehrige Vize-Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, für das in der Apothekerschaft favorisierte Zielpreismodell. Doch diese Tage sind gezählt. Nach der Fusion mit der Barmer liegt die Hoffnung für eine wirtschaftliche Arzneimittelversorgung auf Rabattverträgen. Bereits seit Jahresbeginn gelten die Sortimentsverträge, die beide Kassen zuvor für sich abgeschlossen hatten, für alle Versicherten. Ergänzend sollen jetzt Wirkstoffverträge hinzukommen. Die Ausschreibung ist bereits angekündigt.
Schlenker ließ sich offenbar leicht von den Zielpreisen abbringen: „In ihrem Effekt werden sich die beiden Modelle voraussichtlich nicht unterscheiden“, prognostiziert er. Nur die Adressaten hätten sich geändert: Während bei den Zielpreisen der Apotheker als Entscheider gefragt gewesen wäre, liegt es nun an der Industrie, den Kassen zum Sparen zu verhelfen. Damit es bei den Patienten nicht zu Compliance-Problemen kommt und die Lieferfähigkeit gesichert ist, laufen die Sortimentsverträge mit diversen Herstellern parallel – aber auch bei den Wirkstoffverträgen sollen laut Schlenker rund vier bis sieben einen Zuschlag erhalten können. Allerdings müsse man auch erst einmal abwarten, welche Angebote gemacht werden.
Kassenchefin Birgit Fischer verspricht sich von den Rabattverträgen Einsparungen in „dreistelliger Millionenhöhe“. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, mag man angesichts der vielen Vertragspartner bezweifeln. Sofern es keine zugesicherten Absatzmengen gibt, werden die Hersteller, die nicht auf Exklusivität setzen können, bei ihren Rabattangeboten sicherlich nicht in die Vollen gehen.
Berlin - 06.01.2010, 14:25 Uhr