GKV-Finanzentwicklung 2009

GKV mit 1,4 Mrd. Euro im Minus

Berlin - 10.03.2010, 13:56 Uhr


Die gesetzlichen Krankenkassen erzielten nach dem heute vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten vorläufigen Jahresabschluss 2009 einen Überschuss von 1,1 Mrd. Euro. Der Gesundheitsfonds musste ein Minus von 2,48 Mrd. Euro verbuchen.

Den Einnahmen der Kassen in Höhe von 171,9 Mrd. Euro standen Ausgaben in Höhe von 170,8 Mrd. Euro gegenüber. Insgesamt gesehen hat sich die Finanzlage somit weiter stabilisiert. Allerdings, so das BMG, sei sowohl die Überschussentwicklung in 2009 als auch die Höhe der Finanzreserven bei den einzelnen Krankenkassen sehr unterschiedlich verteilt.

Für den Gesundheitsfonds ergibt sich dagegen ein Defizit in Höhe von 2,48 Mrd. Euro. Insgesamt zahlte der Gesundheitsfonds aus den ihm zugewiesenen Beiträgen und Bundeszuschüssen im Jahr 2009 monatliche Zuweisungen in Höhe von rund 166,2 Mrd. Euro an die Krankenkassen aus. 

In der Summe der Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen und des Defizits des Gesundheitsfonds verbleibt somit für die GKV insgesamt ein Defizit von 1,4 Mrd. Euro. Dies sei insbesondere als Folge der konjunkturellen Entwicklung zu sehen, betonte das BMG.

In den einzelnen Leistungsbereichen entwickelten sich die Ausgaben unterschiedlich. Während sie bei Arzneimitteln um 5,3 Prozent je Versicherten bzw. um rund 1,5 Mrd. Euro wuchsen, betrug das Plus bei den Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung bei 7,4 Prozent je Versicherten. Die Ausgaben für ärztliche Früherkennungsuntersuchungen, die einen auch mit Leistungsverbesserungen verbundenen und damit gesundheitspolitisch gewollten Anstieg von 21,3 Prozent ausweisen, steigern die ärztlichen Honorare zusätzlich. Für die stationäre Versorgung gaben die Kassen im letzten Jahr 6,6 Prozent mehr aus als 2008. Die Netto-Verwaltungskosten der Krankenkassen, die sich in den Vorjahren weitgehend stabil gehalten hatten, sind 2009 um 8,1 Prozent gestiegen – wenn auch mit unterschiedlichen Entwicklungen bei den einzelnen Kassenarten.

Eine endgültige finanzielle Bilanz der GKV für das Startjahr des Gesundheitsfonds wird laut BMG erst Ende Juni 2010 gezogen werden können. Was den Ausblick für das laufende Jahr betrifft, so wird sich hiermit der Schätzerkreis im Frühjahr erneut befassen. In der letzten Sitzung im vergangenen Jahr waren die Experten aufgrund der ungünstigen Entwicklung der Beitragseinnahmen bei sich fortsetzender Ausgabendynamik von einem Defizit in Höhe von rd. 7,9 Mrd. Euro für das Jahr 2010 ausgegangen.


Kirsten Sucker-Sket