Rhetorik

Sag niemals nicht

Frankfurt/Main - 12.03.2010, 15:46 Uhr


Um Kunden Inhalte gut vermitteln zu können, muss man bei ihnen beide Hirnhälften ansprechen, erklärte Peter Edwin Brandt in seinem Festvortrag zum Thema Rhetorik auf der Interpharm. Dabei sollte man wissen, dass die rechte, emotionale, Hirnhälfte keine Verneinungen versteht. Positive Formulierungen sind daher ein wichtiges rhetorisches Mittel.

Das menschliche Gehirn besteht aus zwei Hälften. Die linke Hälfte ist für die Verarbeitung von Fakten und Zahlen zuständig, die rechte vermittelt Gefühle. Wer Inhalte gut transportieren will, muss beide Hirnhälften berücksichtigen, sozusagen hirngerecht sprechen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die rechte Hirnhälfte versteht kein Nein. Brandt erklärte das an einem Beispiel: "Wenn Sie zu jemandem sagen, denke nicht an den Eifelturm, dann muss er ganz automatisch an den Eifelturm denken". Um diesen Mechanismus zu vermeiden, sei es stets besser, mit positiven Formulierungen zu arbeiten. Übertragen auf die Beratungssituation in der Apotheke würde dies z. B. bedeuten, einem Kunden nicht zu sagen "Sie müssen keine Angst vor Nebenwirkungen haben", denn die rechte Hirnhälfte hört bei diesem Satz nur das Wort "Angst". Besser wäre eine Formulierung wie "dieses Arzneimittel ist sehr gut verträglich". Brandt empfahl, sich immer wieder hinsichtlich der gewählten Formulierungen zu überprüfen und ggf. im Privaten positive Formulierungen zu üben. "Damit lässt sich die Wirkung der zu vermittelnden Inhalte deutlich steigern", meinte er.


Dr. Beatrice Rall


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