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Krebsprävention
Darmpolypen bei Mäusen medikamentös entfernt
Krebsforscher in Texas haben an Labormäusen demonstriert, dass sie Darmpolypen medikamentös entfernen können. Darmpolypen enthalten oft prämaligne Zellen und stellen
Die Forschungsgruppe um Xiangwei Wu an der University of Texas in Houston arbeitete mit Labormäusen, denen das APC-Gen (adenomatous polyposis coli) fehlte; APC ist ein Tumorsuppressor-Gen, dessen Genprodukt im Zusammenspiel mit β-Catenin das unkontrollierte, krebsartige Wachstum von Zellen unterdrückt; eine Mutation des APC-Gens ist bei Menschen die bei Weitem häufigste Ursache für Darmkrebs.
Labormäuse, denen das APC-Gen fehlt, synthetisieren im Übermaß den Transkriptionsfaktor c-Myc, der den Apoptose-Regulator c-FLIP (anderer Name: CFLAR) hemmt; folglich entwickeln sie schnell zahlreiche Darmpolypen und schließlich Darmkrebs.
Die Forscher verabreichten den APC-knock-out-Mäusen das Vitamin-A-Derivat all-trans-Retinylacetat (RAc) in Kombination mit dem Tumornekrosefaktor TRAIL (tumor necrosis factor related apoptosis inducing ligand). RAc stimuliert, wie die Forscher zuvor herausgefunden hatten, die Bildung von Todeszell-Rezeptoren auf prämalignen Zellen. An diese Rezeptoren bindet sich TRAIL, der dadurch die Caspase-8 aktiviert und die Apoptose der Zellen in Gang setzt. Darauf verschwand die Mehrzahl der Darmpolypen bei den Mäusen.
Die Kombination von RAc und TRAIL löste nur bei den prämalignen Zellen in den Darmpolypen die Apoptose aus, so dass gesundes Gewebe nicht geschädigt wurde. In-vitro-Versuche an menschlichen Zellen bestätigten sowohl die Wirksamkeit als auch die Selektivität der Kombination.
Es bleibt abzuwarten, ob auf der Grundlage dieser Versuche in Zukunft die medikamentöse Prävention von Darmkrebs möglich wird.
Quelle:
Wu X, et al. Chemoprevention of colorectal cancer by targeting APC-deficient cells for apoptosis. Nature 2010; DOI: 10.1038/nature08871.
Houston - 06.04.2010, 14:20 Uhr