Kabinettsumbildung in Niedersachsen

Neue Sozialministerin mit türkischen Wurzeln

Berlin - 21.04.2010, 11:26 Uhr


Niedersachsen bekommt eine neue Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration. Die 38-jährige Aygül Özkan soll Nachfolgerin von Mechthild Ross-Luttmann werden. Damit wird erstmals eine Frau mit Migrationshintergrund Ministerin in Deutschland.

Nachdem im vergangenen Herbst der aus Vietnam stammende niedersächsische Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) Bundesgesundheitsminister in Berlin geworden ist, sorgt Wulff nun für neue Farbe in seinem Kabinett. Die Eltern der neuen Gesundheitsministerin kommen aus der Türkei. Geboren und aufgewachsen ist Özkan in Hamburg, wo sie nach dem Abitur Rechtswissenschaften studierte. Sie ist Muslimin und nach eigenem Bekunden vor sechs Jahren gerade wegen des „C“ in die CDU eingetreten:  „Die CDU steht für Werte wie Familie, Verantwortung und Zusammenhalt, gesellschaftliches Engagement mit dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe, Unterstützung von Schwachen und der Familie. Das sind Werte, die ich auch als Muslimin lebe."

Özkan ist Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Hamburg. Sie gilt als Expertin für Wirtschaft, Arbeit und Integration. Beruflich war sie zuletzt als Niederlassungsleiterin des Logistikunternehmens TNT tätig, davor bei der Deutschen Telekom und später bei T-Mobile. Sie ist seit 17 Jahren verheiratet und hat einen siebenjährigen Sohn.

Özkan soll kommende Woche vom Parlament bestätigt und vereidigt werden. Neue Minister und Ministerinnen wird es in Hannover auch in den Ressorts Wissenschaft, Landwirtschaft und Kultur geben. So soll auf Wissenschaftsminister Lutz Stratmann die bisherige CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende in Brandenburg, Johanna Wanka, folgen. Die 59-jährige wäre die erste Ostdeutsche, die in einer westdeutschen Regierung ein Ministeramt übernimmt.


Kirsten Sucker-Sket