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Lang wirksames Gonadotropin Corifollitropin alfa
Corifollitropin alfa (Elonva) ist ein modifiziertes, lang wirksames follikelstimulierendes Hormon, das zur kontrollierten ovariellen Stimulation bei Frauen angewendet wird, die sich einer Fertilitätsbehandlung unterziehen.
Corifollitropin alfa enthält das carboxyterminale Peptid der Beta-Untereinheit des humanen Choriongonadotropins (hCG), das zur Betakette des humanen FSH hinzugefügt wurde und die Halbwertszeit im Körper verlängert. Anders als bei anderen FSH-Präparaten, die täglich injiziert werden müssen, ist daher die Gabe einer einzigen Dosis ausreichend, um die Eizellenproduktion anzuregen. Für Frauen unter 60 kg steht eine Spritze mit 100 Mikrogramm, für Frauen mit einem höheren Körpergewicht eine mit 150 Mikrogramm zur Verfügung. Elonva® wird einmalig als einzelne Injektion unter die Haut verabreicht. Die Patientin oder ihr Partner können die Injektion selbst durchführen.
Vier oder fünf Tage nach der Injektion wird, je nachdem, wie die Eierstöcke angesprochen haben, eine Behandlung mit einem GnRH-Antagonisten eingeleitet. Damit soll verhindert werden, dass die Eierstöcke die Eizellen zu früh freisetzen. Sobald drei Eizellen kurz vor der Reifung stehen, erfolgt schließlich eine einzelne Injektion von humanem Choriongonadotropin (hCG), damit die reifen Eizellen freigesetzt werden. Die Eizellen werden im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs entnommen. Sie werden anschließend in einem Labor befruchtet, und der resultierende Embryo wird in die Gebärmutter implantiert.
In zwei Studien mit 1905 Frauen, bei denen eine Stimulation der Eierstöcke durchgeführt werden musste, wurde die Behandlung mit Elonva® mit einer Behandlung mit Follitropin beta verglichen. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit war in beiden Studien die durchschnittliche Anzahl der Eizellen, die jeder Frau nach der Behandlung entnommen wurden. In einer der Studien gab es einen weiteren Indikator für die Wirksamkeit, nämlich die Anzahl der Frauen, die schwanger wurden, die andere Studie war nicht groß genug, um aussagekräftige Schlussfolgerungen hinsichtlich der resultierenden Schwangerschaften zu ziehen.
Die Behandlung mit Corifollitropin alfa war genauso wirksam wie eine Behandlung mit Follitropin beta. In der Studie mit über 60 kg schweren Frauen wurden jeder Patientin in der mit Corifollitropin alfa behandelten Gruppe durchschnittlich 13,7 Eizellen entnommen, in der mit Follitropin beta behandelten Gruppe waren es 12,5 Eizellen. 39% der Patientinnen, die Corifollitropin alfa erhalten hatten, und 38% der mit Follitropin beta behandelten Frauen wurden schwanger. In der Studie bei Frauen mit einem Gewicht von höchstens 60 kg wurden jeder Patientin in der mit Corifollitropin alfa behandelten Gruppe durchschnittlich 13,3 Eizellen, den mit Follitropin beta behandelten Patientinnen 10,6 Eizellen entnommen.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Corifollitropin alfa waren Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Schmerzen und Beschwerden im Beckenbereich sowie der Brustdrüse und ein ovariales Hyperstimulationssyndrom.
Corifollitropin alfa darf nicht bei Patientinnen mit Tumoren in den Eierstöcken, in der Brustdrüse, in der Gebärmutter, in der Hypophyse oder im Hypothalamus angewendet werden. Weitere Kontraindikationen sind primäre Ovarialinsuffizienz, vergrößerte Eierstöcke sowie Ovarialzysten oder ovarielles Hyperstimulationssyndrom in der Krankengeschichte.
Quelle: Fachinformation zu Elonva®, Stand Januar 2010
27.04.2010, 07:24 Uhr