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47. DAV-Wirtschaftsforum
Studie: Kunden mit Apothekenleistung sehr zufrieden
Die Kunden sind mit den Leistungen der Vor-Ort-Apotheken sehr zufrieden und vertrauen in hohem Maße ihrer Stammapotheke. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Institutes für angewandte Sozialwissenschaften Infas, die auf dem 47. DAV-Wirtschaftsforum in Potsdam vorgestellt wurde.
Kunden, die von ihrer Apotheke eine Beratung erwarten, beurteilten die Leistung mit der Note 1,5. Mit der Note 1,9 bewerteten die Kunden ohne Beratungswunsch die Apothekenleistung nur geringfügig schlechter. Aber auch die Kunden von Versand- und Internetapotheken zeigten sich sehr zufrieden und vergaben die Wertung 1,8.
Die hohe Kundenzufriedenheit zeigt sich auch in der großen Zahl von Stammkunden. 69 Prozent der von Infas Befragten bevorzugen ihre Stammapotheke. 36 Prozent gaben an, die Apotheke zu wechseln und 15 Prozent wenden sich an Versand- oder Internetapotheken. Versand- und Internetapotheken sind vor allem bei jüngeren Kunden beliebt, aber auch bei chronisch Kranken, die gut über ihre Arzneimittel informiert sind. Die große Mehrheit sieht die Apotheke vor Ort positiv: 34 Prozent der Befragten halten die Apotheke vor Ort für „sehr wichtig“ und 42 Prozent für „eher wichtig“.
Versandapotheken stehen die meisten Befragten hingegen skeptisch gegenüber: 23 Prozent halten sie für „deutlich unsicherer“ als Vor-Ort-Apotheken, 23 Prozent für „etwas unsicherer“. 24 Prozent sehen keinen Unterschied zur Vor-Ort-Apotheke.
Die Selbstmedikation spielt bei den Befragten eine große Rolle: 90 Prozent gaben an, regelmäßig Arzneimittel ohne vorhergehenden Arztbesuch zu kaufen. Nur zehn Prozent der Befragten verzichten völlig auf Selbstmedikation. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Antworten zur Rezeptpflicht wider. 67 Prozent lehnen eine grundsätzliche Rezeptpflicht ab, 29 Prozent sind eher dafür.
49 Prozent der Befragten vertrauen bei der Selbstmedikation auf die Beratung in der Apotheke. 28 Prozent gaben an, ohne Apothekenberatung Arzneimittel zu kaufen und 14 Prozent erwerben rezeptfreie Arzneimittel im Versandhandel. 15 Prozent der von Infas Befragten gaben an, wöchentlich die Apotheke zur Selbstmedikation aufzusuchen. 16 Prozent gehen alle ein bis drei Monate in die Apotheke und 24 Prozent alle vier bis sechs Monate.
Der häufigste Grund für Selbstmedikation sind einfache akute Erkrankungen. 77 Prozent der Befragten greifen dabei auf Hausmittel zurück. Nur 19 Prozent lassen sich vom Arzt beraten. Vielen sind die Wartezeiten in den Praxen zu lang. 51 Prozent der Befragten lassen sich aber bei einfachen akuten Erkrankungen in der Apotheke beraten. Kopfschmerzen (30 Prozent) und Erkältungen (28 Prozent) sind die häufigsten Ursachen für Selbstmedikation gefolgt von grippalen Infekten und Magen-Darm Problemen. Immerhin 50 Prozent greifen bei einfachen akuten Erkrankungen zunächst auf Arzneimittel zurück, die sich noch im Haushalt befinden.
Informationen über Selbstmedikation besorgten sich 90 Prozent über einen früheren Arztbesuch, 61 Prozent beziehen sich auf Ratschläge von Freunden, 49 Prozent informieren sich in Apotheken-Magazinen und 35 Prozent im Internet. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.
Die Zufriedenheit mit den Ergebnissen der Selbstmedikation ist hoch: 80 bis 90 Prozent der Befragten sind je nach Krankheitsbild mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Zu zusätzlichen Arztbesuchen kommt es am häufigsten bei Rückenschmerzen (27 Prozent).
Potsdam - 28.04.2010, 13:22 Uhr