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Arzneimittelsparpaket
Zöller (CSU) fordert Ausnahmen für seltene Erkrankungen
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), fordert Korrekturen am Arzneimittelsparpaket der Regierungskoalition. Unmittelbar vor Beginn der Anhörung
Er unterstütze damit alle Bemühungen, die medizinische Versorgung der Menschen mit seltenen Erkrankungen zu verbessern. Durch eine Erhöhung des Zwangsrabattes für die Hersteller von Arzneimitteln für seltene Erkrankungen würden alle bisherigen Fördermaßnahmen konterkariert, warnte Zöller: „Deshalb setzte ich mich hier für eine Ausnahmeregelung ein und hoffe auf eine breite parlamentarische Unterstützung.“ Da zudem meist kleine und mittlere Herstellerfirmen diese Arzneimittel herstellen, die von dem Zwangsrabatt besonders hart betroffen seien, wäre die Forschung und Produktion dieser Arzneimittel besonders gefährdet.
„Dies muss verhindert werden“, forderte Zöller. In Deutschland leiden nach seinen Angaben vier Millionen Menschen an einer chronischen seltenen Erkrankung. Das Gesundheitssystem sei nicht optimal auf sie eingestellt: „Rasche Diagnose und fachgerechte Therapie können in vielen Fällen leider noch nicht gewährleistet werden“, so Zöller weiter.
Bis vor wenigen Jahren seien kaum spezielle Arzneimittel für seltene Erkrankungen, so genannte Orphan Drugs, entwickelt worden. Seit der Verabschiedung des Orphan Drug Acts durch die EU vor 10 Jahren und den damit verbundenen finanziellen Anreizen und Förderprojekten seien aber bereits viele Arzneimittel für seltene Erkrankungen zugelassen worden. Die Bundesregierung habe sich vorgenommen, die Situation von Menschen mit seltenen Erkrankungen weiter zu verbessern und habe gerade das Nationale Aktionsbündnis für Seltene Erkrankungen (NAMSE) gegründet. Zöller: „Diese positive Entwicklung darf nicht gefährdet werden."
Berlin - 19.05.2010, 12:06 Uhr