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Herstellerabschlag
GKV-Spitzenverband empfiehlt Aussetzung der Zahlungskürzungen
Der GKV-Spitzenverband hat im Streit um ausstehende Herstellerrabatte zumindest zeitweilig eingelenkt: Er hat allen Krankenkassen empfohlen, bis zum 15. Juli „einmalig und unwiderruflich“ die zunächst angeratenen Kürzungen von Apotheken-Rechnungen auszusetzen.
Seit Jahren streiten Kassen und einige Hersteller um die Abschläge nach § 130a Abs. 3 b SGB V für einige Präparate. Vor knapp drei Wochen wurde es dem GKV-Spitzenverband zu bunt: Er empfahl den Kassen in einem Schreiben, bei nicht leitfadenkonform gekennzeichneten Arzneimitteln Apothekenrechnungen zu kürzen. Dass der Streit auf dem Rücken der Apotheker ausgetragen sei bedauerlich, ein anderer Weg jedoch nicht gangbar, hieß es.
Einige pharmazeutische Unternehmer haben auf diese Ankündigung reagiert. Es habe ein „Umdenkungsprozess“ eingesetzt, schrieb der GKV-Spitzenverbandes am 8. Juni an die Pharmaverbände, den Deutschen Apothekerverband (DAV) und das Bundesministerium für Gesundheit vom 8. Juni: Pharmazeutische Unternehmer hätten angekündigt oder bereits erklärt, auch für die Vergangenheit einer Rückabwicklung der Herstellerabschläge nach den Vorgaben des Rahmenvertrages zuzustimmen. Der GKV-Spitzenverband geht davon aus, dass weitere „einigungsbereite“ pharmazeutische Unternehmer kurzfristig verbindliche Rückabwicklungserklärungen gegenüber dem GKV-Spitzenverband und dem DAV abgeben. Deshalb habe er nunmehr die einmalige und unwiderrufliche Aussetzung der Retaxationen bis zum 15. Juli 2010 empfohlen.
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) begrüßte die Aussetzung der Retaxationen. Zugleich machte er deutlich, dass dies nicht ausreiche, die zwischen den pharmazeutischen Unternehmern und deren Verbänden einerseits und dem GKV-Spitzenverband andererseits bestehenden unterschiedlichen Rechtsauffassungen über die Abschlagspflicht bestimmter Arzneimittel zu beseitigen. Aus Sicht des BAH bestehen bei einigen Positionen nach wie vor Wertungsunterschiede zwischen den Herstellerverbänden und dem GKV-Spitzenverband.
Siehe hierzu auch:
Berlin - 08.06.2010, 21:00 Uhr