Die Zahlungsunwilligkeit bröckelt

Das Rechenenzentrum hatte den Kassen kürzlich die noch ausstehende Rabattdifferenz für das Jahr 2009 in Rechnung gestellt und ihnen eine Zahlungsfrist von zehn Tagen gegeben. Einige – „nicht unwichtige“ – Verbände seien der Aufforderung bis zum Ablauf der Frist nachgekommen oder hätten eine Zahlung zugesichert, sagte Graue gegenüber DAZ.online. Probleme gibt es vor allem noch mit den Ersatzkassen. Doch bei den anderen Kassen sei eine „partielle Einsicht“ zu erkennen. Uneinsichtige Kassen bekommen nun eine deutliche Mahnung vom NARZ/AVN. Nötigenfalls will man die Zahlungen gerichtlich durchsetzen.

Was das laufende Jahr betrifft, haben die Kassen im April die mit dem geringeren Rabatt aufgestellten Rechnungen des NARZ/AVN beglichen. Auch im Mai hat es Graue zufolge nach den bisherigen Auswertungen noch keine weitere Zahlungsverweigerung gegeben. Einige Kassen hatten zuvor angedroht zu den 2,30 Euro zurückzukehren oder sich den Differenzbetrag über Retaxationen wieder zurückzuholen. Zahlen sie jetzt nicht, laufen sie Gefahr den gesamten Kassenrabatt zu verwirken – denn der ist von der pünktlichen Zahlung innerhalb von zehn Tagen abhängig. Das Argument der Kassen, der Rabatt für 2010 sei noch nicht verhandelt, ist aus Graues Sicht wenig schlagkräftig. Wenn sie meinen, noch nicht verhandelt zu haben, wäre die Konsequenz, dass es gar keinen Rabatt gibt. Insofern sei die Berechnung der 1,75 Euro „großes Entgegenkommen“, so Graue.

Der GKV-Spitzenverband und der Deutscher Apothekerverband verhandelten diese Woche über die Anpassung des Abschlags für 2010. Ob man sich diesmal einvernehmlich und rasch auf einen Betrag einigen kann, darf allerdings bezweifelt werden.