Umstrittener Herstellerrabatt

Noch über 100 Millionen Euro offen

Bremen - 27.07.2010, 11:10 Uhr


Die Liste der Präparate mit strittigem Herstellerrabatt schrumpft erfreulicherweise. Doch noch immer geht es dabei um Forderungen in der Größenordnung von über 100 Millionen Euro.

Der GKV-Spitzenverband hatte den Krankenkassen in der vorigen Woche erneut empfohlen, diese Forderungen gegen die Hersteller durch Kürzungen der Apothekenrechnungen einzutreiben. Dann müssten die Apotheken ihrerseits die Forderungen bei den Herstellern geltend zu machen.

Die Größenordnung von über 100 Millionen Euro ergibt sich aus neuen Berechnungen des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums (NARZ) auf der Grundlage der Daten über die strittigen Präparate nach dem Stand von Ende voriger Woche. Die Hochrechnung des NARZ bezieht sich auf ganz Deutschland. Noch vor einigen Wochen wurde ein Betrag in der Größenordnung von 300 Millionen Euro geschätzt. Doch inzwischen haben viele Hersteller eingelenkt, die von den Krankenkassen geforderten Zusagen abgegeben und auch der Rückabwicklung früherer Herstellerrabattzahlungen zugestimmt.

Bei den umstrittenen Produkten gehen die Hersteller von einem sechsprozentigen Herstellerabschlag aus, während die Krankenkassen einen zehnprozentigen Abschlag für Generika fordern. Teilweise bestanden die umstrittenen Einstufungen über mehrere Jahre. Dementsprechend hoch sind die Umsätze, die im Laufe der Zeit getätigt wurden. So summieren sich auch die Rabattdifferenzen von vier Prozent zu erheblichen Beträgen.

Weitere Einzelheiten zu dieser Entwicklung beim Herstellerrabatt finden Sie in der nächsten gedruckten Ausgabe der DAZ.


Dr. Thomas Müller-Bohn