Sekundäre Pflanzenstoffe

Äpfel sind nicht nur lecker

12.08.2010, 10:29 Uhr


Dass Äpfel gesund sind, weiß jedes Kind. Welche Effekte sie im Detail auf die Gesundheit haben, ist allerdings noch nicht vollständig erforscht. Über einen Benefit im Hinblick auf die Prävention

"Der regelmäßige Konsum von Äpfeln oder Apfelsaft könnte zu einem reduzierten Darmkrebsrisiko führen", sagte Gerhäuser auf einer Veranstaltung des Instituts Danone. Viel versprechende Inhaltsstoffe in diesem Zusammenhang seien die in Äpfeln reichlich enthaltenen Polyphenole. Zu dieser Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe gehören z. B. Flavonoide, Catechine und Hydroxyzimtsäuren, aber auch die bislang noch wenig erforschte Substanzklasse der Procyanidine.

Bislang wurden im Apfelsaft über 30 verschiedene Polyphenole isoliert und getestet. Fast alle Verbindungen zeigten in vitro gute antioxidative, sowie weitere Schutzeffekte. Im Tiermodell bewiesen sie Krebs vorbeugendes Potenzial: Naturtrüber Apfelsaft wie auch Apfelsaftextrakt bewirkten bei Mäusen mit einer genetischen Veranlagung zur Bildung von Adenomen im Dünndarm einen Rückgang dieser gutartigen Wucherungen um etwa 40 Prozent. Dazu passen die Ergebnisse einer aktuellen Humanstudie: Bei Patienten mit künstlichem Darmausgang behielten die Procyanidine während der Darmpassage ihre antioxidative Wirkung und erreichten den Dickdarm. Wahrscheinlich verringern sie dort den oxidativen Stress und tragen so dazu bei, das Darmkrebsrisiko zu senken. "Die verschiedenen Apfelsaftpolyphenole können sich in ihrer Wirkung ergänzen oder sogar verstärken. Deshalb ist es wichtig, möglichst das ganze Spektrum aufzunehmen", sagte Gerhäuser. Am höchsten ist der Polyphenolgehalt in trübem Apfelsaft, am besten frisch gepresst oder als Direktsaft. Klarer Apfelsaft aus Konzentrat enthält am wenigsten Polyphenole. Da der Großteil sekundärer Pflanzenstoffe unter der Schale sitzt, sind frische Äpfel den Säften in punkto Polyphenolen überlegen. Je nach Sorte, Anbaugebiet oder Erntejahr können die Werte erheblich schwanken: So weisen Mostäpfel deutlich höhere Konzentrationen auf als Tafeläpfel.

Quelle: aid-PresseInfo 29/2010


Dr. Beatrice Rall