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Umstrittener Herstellerrabatt
Die ersten Krankenkassen belasten das NARZ
Der lange Streit um die richtige Höhe des Herstellerrabattes für einige Arzneimittel geht in eine neue Runde. Ein Krankenkassenrechenzentrum hat auf der Grundlage der Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes erste Belastungen bei Präparaten mit umstrittenem Rabatt angekündigt.
Das Norddeutsche Apothekenrechenzentrum (NARZ) erklärte gegenüber DAZ.online, am heutigen Mittwoch sei eine Nachricht des Krankenkassenrechenzentrums Synthela in Leipzig eingegangen, das für einige Betriebskrankenkassen abrechne. Demnach werde für die dort abgerechneten Krankenkassen nun eine Belastung mit den umstrittenen Herstellerrabatten vorgenommen. Hintergrund ist der seit Jahren andauernde Streit über die Einstufung einiger Präparate hinsichtlich des Herstellerrabattes. In diesem Zusammenhang hatte der GKV-Spitzenverband den Krankenkassen empfohlen, die Apotheken mit den fraglichen Rabatten zu belasten. Daraufhin hatten etliche Hersteller eingelenkt. Die Liste der noch umstrittenen Produkte wurde zuletzt Ende August revidiert.
Der NARZ-Vorsitzende Dr. Jörn Graue erklärte gegenüber DAZ.online, das NARZ werde versuchen, die Beträge von den betroffenen Herstellern zu erhalten. Falls dies erfolglos bleibe, müsse das Rechenzentrum jedoch die Apotheken belasten, die die eigentlichen Inhaber der Forderungen sind. Im Zuge der langen Diskussion über das Thema hatte es aus Herstellerkreisen bereits Signale gegeben, einzelne Hersteller würden die Forderungen der Apotheken erfüllen. Beobachter befürchten für diesen Fall jedoch großen Verwaltungsaufwand. Außerdem wäre die Frage nach dem richtigen Herstellerrabatt dann noch immer nicht geklärt.
Bremen - 22.09.2010, 12:42 Uhr