Arzthonorare

Kassen beklagen Ausgabenanstieg

Berlin - 05.10.2010, 14:28 Uhr


Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat beschlossen, dass die Arzthonorare auch im kommenden Jahr wieder deutlich steigen. Die dem Gremium angehörigen Vertreter des GKV-Spitzenverbandes hatten sich gegen eine solche Erhöhung gestellt und beklagen nun die ins Haus stehenden Ausgabensteigerungen.

Ein Großteil der Ärztevergütung wird über die Regelleistungen bestimmt. Über das Finanzvolumen dieser Regelleistungen hat der Erweiterte Bewertungsausschuss heute entschieden: Es soll im nächsten Jahr laut GKV-Spitzenverband um 675 Millionen Euro ansteigen. Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, betonte, dass bereits in diesem Jahr die Vergütung der Regelleistungen um 460 Millionen Euro gestiegen sei. Für 2011 wäre daher eine Nullrunde angemessenen gewesen.

Von Stackelberg verweist darauf, dass neben die Regelleistungen noch weitere Leistungen treten, so etwa Vorsorgeuntersuchungen. Insgesamt könnten die Ärzte im kommenden Jahr mit über einer Milliarde Euro zusätzlichem Honorar rechnen. Von Stackelberg: "Das ist keine Sparmaßnahme, sondern eine Ausgabensteigerung. Bezahlen müssen dies die Beitragszahler über die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, die die Bundesregierung zum 1. Januar 2011 beschlossen hat".

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, sprach dagegen von einem "maximal erreichbaren Ergebnis.“ Bei der KBV ist lediglich von 500 Millionen Euro zusätzlich die Rede, die "asymmetrisch" auf die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) verteilt werden sollen. Ziel der asymmetrischen Honorarverteilung sei, denjenigen KVen, die 2009 weniger vom Vergütungszuwachs profitiert haben als andere, 2011 einen Ausgleich zu gewähren. Letzte Details wollen Kassen und KBV am 11. Oktober klären.


Kirsten Sucker-Sket