Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern

Langfristiges Versorgungsproblem

Binz - 07.11.2010, 15:37 Uhr


Derzeit gibt es keinen pharmazeutischen Versorgungsnotstand, aber in 10 bis 20 Jahren droht ein Versorgungsproblem - dies meint ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt. Um die Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen, seien

Die langfristige Nachwuchsgewinnung war das zentrale politische Thema bei diesem Apothekertag, der am Samstag in Verbindung mit der traditionellen Scheele-Tagung im Ostseebad Binz stattfand. Die Bedeutung des Themas ergibt sich aus der Altersstruktur der Apotheker, insbesondere der Apothekenleiter. Etwa 30 Prozent der Apotheken kämen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf den Markt, weil der Leiter in den Ruhestand gehe, erklärte Schmidt. Dabei gehe es auch darum, Werte zu sichern. Als Bemühung um den künftigen Nachwuchs stellte Schmidt, der auch Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer ist, die Ausbildungsoffensive in Sachsen vor. Im Mittelpunkt der Arbeit in der Apotheke steht für Schmidt der Umgang mit den Menschen.

Dagegen erklärte Prof. Dr. Theo Dingermann, Frankfurt: „Unsere Kompetenz liegt darin, dass wir die Moleküle kennen.“ Dies sei die entscheidende Grundlage für ihre Tätigkeit, die den Apothekern niemand streitig mache. Ärzte und Apotheker würden sich in ihrer komplementären Kompetenz ideal ergänzen. Daher sieht Dingermann das Pharmaziestudium in seiner Struktur grundsätzlich als gut an. Er sehe allenfalls Verbesserungsansätze in Details und wandte sich gegen die Forderung, das Studium stärker an der Praxis zu orientieren. Dies sei eher ein Thema für den dritten Ausbildungsabschnitt.

Weitere Aspekte der Ausbildung und Nachwuchsförderung wurden auf einer Diskussionsrunde beim Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern erörtert. Berichte über diese Runde und weitere Inhalte des Apothekertages finden Sie demnächst in der DAZ.


Dr. Thomas Müller-Bohn