Großhandelsabschlag 2011

So wird abgerechnet

Berlin - 16.11.2010, 09:53 Uhr


Ab 2012 soll laut AMNOG eine Großhandelsspanne von 3,15 Prozent variabel und 70 Cent Fixzuschlag pro Packung gelten. Um auf der Großhandelsstufe Einsparungen von rund 200 Millionen Euro für die GKV schon ab dem kommenden Jahr zu realisieren, ist eine

Demnach ist vorgesehen, dass der pharmazeutische Unternehmer an den Großhandel zu einem unveränderten ApU verkauft. Dieser Preis ist Bezugsgröße für die Berechnung des Großhandelsabschlags (0,85% vom ApU). Die Einsparung soll sich in der Großhandelsspanne niederschlagen, weswegen der Großhandel die 0,85% von seiner Spanne nach gültiger AMpreisV abzieht. Dadurch wird seine Spanne vermindert und der Apothekeneinkaufspreis (AE) um den entsprechenden Betrag abgesenkt. Der niedrigere AE ist dann Grundlage für die Berechnung der Apothekenspanne und hat zur Folge, dass auch der Apothekenverkaufspreis (AVP) entsprechend geringer wird. Auch der 3%-ige  Anteil an der Apothekenspanne wird sich dadurch, wenn auch nur geringfügig, absenken.

Durch diese Vorgehensweise werden auch die Zuzahlungsgrenzen tangiert, da sich die 30%-Abstände zu den Festbeträgen leicht verschieben, wie das Ministerium bestätigte. Die Abwicklung solle jedoch, wie es heißt, pragmatisch erfolgen.

Von der Regelung betroffen sind alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die in den Leistungskatalog der GKV fallen (Ausnahmen sind z. B. Antikonzeptiva). Bei Rx-Produkten, die unter Negativlisten fallen (Verschreibung nur bei bestimmten Indikationen oder unter 18 Jahren), müsste die Abgrenzung gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband Bund vorgenommen werden. Für den Fall, dass sich hier Probleme ergäben, werde sich das Bundesgesundheitsministerium für eine rasche Einigung einsetzen.

Man hielt in diesem Gespräch des weiteren fest, dass es Sache der Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA) sei, diese Spannen- und Preisberechnungen umzusetzen.

Diese Regelung soll für die betroffenen Rx-Arzneimittel vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 für alle Marktteilnehmer gelten.


Peter Ditzel