Cholera erreicht USA

Mehr als 1100 Cholera-Tote auf Haiti

Miami/Port-au-Prince - 18.11.2010, 14:42 Uhr


Die hoch ansteckende Cholera aus Haiti hat nach der Dominikanischen Republik nun auch die USA erreicht. Die Patientin aus Florida ist Medienberichten zufolge aber schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Die amerikanische Patientin sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, meldete der Sender CNN. Es gehe ihr gut. Eine Ausbreitung der Seuche in Florida ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden unwahrscheinlich. In Florida werden nach einem Bericht der Zeitung „Miami Herald“ allerdings weitere Fälle erwartet. Mehr als 240 000 Haitianer leben in dem US-Bundesstaat. Zwischen Haiti und Miami verkehren täglich mehrere Flüge.

Nach Angaben der PAHO sind sieben von Haitis zehn Verwaltungsbezirke von der Seuche betroffen. Seit Ausbruch der Krankheit am 19. Oktober seien mehr als 18 000 Patienten in Krankenhäusern behandelt worden. In der Hauptstadt Port-au-Prince registrierte die PAHO bislang 953 Klinikpatienten und 46 Choleratote.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedsstaaten mittlerweile zur humanitären Hilfe für Haiti aufgerufen. Technische Hilfe, Medikamente und Wasseraufbereitungsanlagen würden am meisten gebraucht, sagte die zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa am Donnerstag in Brüssel. „Angesichts der raschen Verschlechterung der Situation sind zusätzliche Beiträge dringend nötig.“ Die EU- Kommission habe aus den bestehenden Fonds für Haiti 12 Millionen Euro für die Nothilfe mobilisiert und wolle Experten schicken.

Auch der frühere US-Präsident Bill Clinton teilte in Washington mit, seine Stiftung werde Haiti 1,5 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Cholera spenden. Clinton ist Mitvorsitzender der Kommission zum Wiederaufbau Haitis. Die Hauptstadtregion um Port-au-Prince war bei einem schweren Erdbeben im Januar zerstört worden. Die internationale Gemeinschaft will den Wiederaufbau des Karibikstaates mit zehn Milliarden Dollar unterstützen.


dpa