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Lymphome
Überlebenssignal als therapeutisches Ziel
Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums München ist es in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité gelungen, einen essentiellen Baustein für das Überleben einer Untergruppe von bösartigen Lymphomen aufzudecken: den PI3K-Signalweg.
Der PI3K-Signalweg ist ein wichtiges Überlebenssignal in einer aggressiven Untergruppe von diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DGBZL), dem so genannten aktivierten B-Zell-Typ (ABZ). Dieser Typ wird bei 30 bis 40 % aller Lymphompatienten diagnostiziert und hat eine sehr schlechte Prognose.
Gesunde B-Zellen tragen Antigenrezeptoren auf ihrer Oberfläche, um Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen. Zellen der ABZ-Lymphome zeichnen sich durch chronische und pathologische Aktivierung dieser Antigenrezeptoren aus – wird der Antigenrezeptor abgeschaltet, sterben die Zellen ab.
Jetzt konnten die Forscher zeigen, wie die chronische Aktivierung der Antigenrezeptoren das Überleben der ABZ-DGBZL-Zellen ermöglicht: Bei den ABZ-Lymphomen steuert der PI3K-Signalweg die Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-kappaB. NF-kappaB reguliert eine Vielzahl von Genen, die das Überleben und Wachstum der ABZ-Lymphomzellen garantieren. Die Blockade des PI3K-Signalweges führt zu einer verminderten Aktivierung von NF-kappaB und somit zum Absterben einer Untergruppe der ABZ-Lymphomzellen. Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass der PI3K-Signalweg ein therapeutisches Ziel für bestimmte aggressive Lymphome sein könnte.
Quelle: Kloo B., et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. 2010, Online-Vorabpublikation doi:10.1073/pnas.1008969108.
München - 09.01.2011, 06:55 Uhr