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Fernsehsendung plusminus
„Rabattverträge – für Patienten teuer und gefährlich“
Das Fernsehmagazin „plusminus“ widmete einen Beitrag in seiner Sendung am 18. Januar den Rabattverträgen.
Anhand von Patienten, die mit den ausgetauschten Arzneimitteln nicht zurecht kamen, zeigte die Sendung, wie sehr Patienten unter den Rabattverträgen leiden.
Zitiert wurde Apotheker Peter Homann, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands: "Die Rabattverträge sind für uns Apotheker einfach eine Katastrophe." Und Ärzte müssen sich für ihr Verschreibungsverhalten rechtfertigen und laufen Gefahr in ein Regressverfahren zu kommen, wenn sie das Aut-idem-Kästchen durchstreichen, damit der Patient genau das verordnete Präparat bekommt, so Plusminus.
Der Beitrag stellte auch den Aufwand für die Apotheke deutlich heraus. Je nach Kasse muss ein anderes Mittel abgegeben werden. Peter Homann vom Hessischen Apothekerverband griff das Beispiel Diabetes auf: "Dieses ist das Präparat, das bekommt der AOK-Patient, dieses Präparat bekommt der Patient der Barmer, und dieses Präparat bekommt der Versicherte der Techniker-Krankenkasse, diese Präparat ist für den Patienten der DAK und dieses Präparat ist für einen Versicherten der BKK Osthessen." Der gleiche Wirkstoff, unterschiedliche Rabattverträge, von denen es bis zu dreitausend gibt und die sich ständig ändern. Und das alles müsse auch noch den Kunden erklärt werden. Ein riesiger Mehraufwand, wie Homann erzählt: "Wir erbringen die Leistung und die Krankenkasse spart das Geld."
Auch für Gesundheitsforscher Prof. Gerd Glaeske sind Rabattverträge ein untaugliches Mittel zum Sparen: Wie die Fernsehsendung herausstellte, ist auch Glaeske der Ansicht, dass Rabattverträge Schaden anrichten können: Weil zum einen die Patienten finanziell wieder belastet werden durch Zuzahlung, obwohl es Arzneimittel sind, die auch ohne Zuzahlung zu bekommen wären. Und zum andern, weil Patientinnen und Patienten durch die Rabattverträge häufig Arzneimittel bekommen, die erklärungsbedürftig sind und die möglicherweise dann auch falsch eingenommen werden. Glaeske: "Die Arzneimittelsicherheit muss im Mittelpunkt stehen und darf nicht geopfert werden auf dem Altar von angeblich kostengünstigeren Arzneimitteln über Rabattverträge."
Hier der Beitrag der Plusminus-Sendung.
Berlin - 19.01.2011, 18:13 Uhr