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Ärmer Kinder sind weniger gesund
Regierung: Gesundheit hängt vom sozialen Status ab
Ärmere Kinder haben schlechtere Chancen auf ein gesundes Leben. Dieses Fazit zieht die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Große Anfrage der Fraktion Die Linke.
„Da sozial schwache Familien häufig in benachteiligten Wohnquartieren leben, kann auf einen gewissen Zusammenhang geschlossen werden“, heißt es weiter. Hohe Verkehrsbelastung, fehlende Infrastruktur für Bewegung und Sport, wenig Grünflächen und wenig ausgeprägtes nachbarschaftliches Zusammenleben führten zu einer Verschlechterung des physischen und psychischen Gesundheitszustands. „Das Aufwachsen in sozial benachteiligter Situation vermindert somit die Chancen auf ein gesundes Leben“, betont die Regierung. Gerade in den Bereichen psychosoziale Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen träten sozial bedingte Unterschiede auf.
Die Regierung erläutert weiter, dass allgemein zwischen dem sozialen Status und dem Gesundheitsverhalten ein enger Zusammenhang bestehe. Es lasse sich feststellen, dass Männer und Frauen mit hohem Sozialstatus sich häufiger gesundheitsförderlich verhalten, „während verhaltensbezogene Risikofaktoren in den unteren Statusgruppen vermehrt“ aufträten. Danach ist das Risiko zu rauchen bei Männern mit niedrigem im Verhältnis zu Männern mit hohem Sozialstatus 1,9 Mal höher. Bei Frauen habe das entsprechende Verhältnis 1,6 zu 1 betragen. Ähnlich stark sei der Unterschied beim Risiko sportlicher Inaktivität. Dieses lag bei Männern bei 2,3 zu 1 und bei Frauen bei 1,9 zu 1.
Die Regierung sieht zudem einen engen Zusammenhang von beruflicher Stellung und Gesundheitszustand. Unter Verweis auf das sozio-ökonomische Panel 2006 schreibt sie, dass 59 Prozent der Männer mit hohem, aber nur 44 Prozent der Männer mit niedrigem beruflichen Status einen sehr guten oder guten Gesundheitszustand hätten. Bei Frauen falle dieser Unterschied mit 53 Prozent im Vergleich zu 39 Prozent ähnlich aus.
Berlin - 19.01.2011, 14:03 Uhr