Öko-Test

Rezeptfreie Antihistaminika: Viele empfehlenswerte Präparate

Berlin - 31.01.2011, 11:33 Uhr


Rezeptfreie Antiallergika aus der Apotheke sind in vielen Fällen gut wirksam, verträglich und damit empfehlenswert. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Test von Allergiemitteln, den das Verbrauchermagazin Öko-Test in seiner Februarausgabe veröffentlicht. Allerdings gibt es auch Problemkandidaten.

Von den 36 Mitteln zum Einnehmen – Tabletten, Tropfen, Sirup – schnitten 25 Präparate mit „sehr gut“ ab. Sie alle enthalten die Wirkstoffe Cetirizin oder Loratadin und keine problematischen Konservierungsstoffe. Darunter sind beispielsweise Präparate von Winthrop, Wörwag, Pädia, Betapharm, CT, 1A. Mit „gut“ wurden weitere fünf Präparate mit diesen Antihistaminika der zweiten Generation bewertet, die allerdings Propyl-4-hydroxybenzoat als Konservierungsstoff enthalten. Durchgefallen bei den Testern ist dagegen die Kombination von Cetirizin mit Pseudoephedrin. Reactine Duo Retardtabletten (McNeil) wurde unter den Präparaten zum Einnehmen als Einziges mit „mangelhaft“ bewertet – Reactine Filmtabletten, die nur Cetirizin enthalten, erhielten dagegen ebenfalls „sehr gut“. Mittel mit Antihistaminika der ersten Generation – Dexchlorpheniramin, Dimetinden oder Clemastin – schneiden durchweg mit „befriedigend“ ab. Das Problem: Sie können müde machen und die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Etwas schlechter stehen die Nasensprays und Augentropfen da – hier gibt es einige mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Von den 14 Nasensprays ist aber immerhin noch die Hälfte mit einem „gut“ belegt worden. Sie enthalten den indirekt konservierend wirkenden Stoff Natriumedetat, der möglicherweise die Zellmembran ungünstig beeinflusst und diese durchlässiger für Fremdstoffe machen kann – dieser Inhaltsstoff ist aber aus Sicht der Tester noch das geringste Übel. Nicht bestanden haben den Test jene Sprays, die Benzalkoniumchlorid zur Konservierung enthalten – ein Mittel, das selbst zu Allergien führen kann. Auch unter den 24 gestesteten Augentropfen fanden sich noch fünf „sehr gute“ und drei „gute“. Auch hier führten die Konservierungsstoffe und zudem die verwendeten Hilfsstoffe zur Abwertung.

Insgesamt empfiehlt Öko-Test, die rezeptfreien Mittel aus der Apotheke zu Behandlung akuter Symptome. Bei den Mitteln zum Einnehmen sollte man insbesondere auf die Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin achten, die als besser verträglich gelten.


Kirsten Sucker-Sket