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Knochenkrebs
Steuerelement für Tumorwachstum
Mediziner am Universitätsklinikum Münster möchten ein gestörtes Steuerungselement, das EWS-FLI1 Protein, in Krebszellen abfangen und derart umprogrammieren, dass es statt der Förderung des Tumorwachstums den Tod der Krebszellen einleitet.
Dieser Anatz soll zunächst beim EWING-Sarkom, einem Knochenkrebs, entwickelt werden. Diese Krebsform gehört zu den häufigeren bösartigen Tumoren bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Trotz der bisherigen Therapiemöglichkeiten ist die Erkrankung im metastasierten Stadium bei der Mehrzahl der Patienten noch nicht heilbar.
Wachstum und Ausbreitung wird durch ein speziell in den Tumorzellen des EWING-Sarkoms entstehendes Steuerungselement gefördert, das sogenannte EWS-FLI1 Protein. Es bindet an bestimmte Gene und hat unterschiedliche Aktivierungen der Erbinformation zur Folge, die den Krebs in seinem Wachstum fördern. Das Protein entsteht durch die versehentliche Kopplung zweier Abschnitte des Erbgutes von unterschiedlichen Chromosomen.
Mit einem speziellen Protein wollen die Forscher das gefährliche EWS-FLI1 Protein abfangen und umlenken. Das manipulierte Steuerelement soll nun den Patienten heilen, anstatt das Tumorwachstum zu fördern: Es soll gezielt diejenigen Abschnitte des Erbgutes aktivieren, welche die Apoptose der Krebszellen einleiten. Wenn dies gelänge, stünde den Medizinern eine nützliche Therapieform speziell für EWS-FLI1 tragende Tumorzellen zur Verfügung.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 180.000 Euro. Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung.
Quelle: Pressemitteilung der Wilhelm Sander-Stiftung, München, 20. Januar 2011.
Münster - 05.02.2011, 06:46 Uhr