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DAZ.TV-Interview zu Arzneimittelfälschungen
EU will es Fälschern so schwer wie möglich machen
Nächste Woche steht im Europäischen Parlament die Abstimmung über die Richtlinie zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen an. DAZ.TV sprach mit dem EU-Parlamentarier Dr. Peter Liese über die neuen Vorgaben, die auf die Mitgliedstaaten - aber auch auf die Apotheken - zukommen.
Künftig sollen verschreibungspflichtige Arzneimittel grundsätzlich mit besonderen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet werden. Diese sollen gewährleisten, dass in der Apotheke auch wirklich ein originales Medikament an den Patienten abgegeben wird. Dazu wird der Apotheker künftig einen speziellen Scanner benötigen. Die Apotheken müssen mithin künftig eine gewissen Aufwand in Kauf nehmen – doch Liese ist überzeugt, dass sich dieser für die Apotheken selbst wie auch für ihre Kunden lohnt. Die Kosten für die Einführung des Systems sollen die pharmazeutischen Unternehmen tragen.
Insgesamt wird die Hersteller die neue Sicherheit rund 2 Mrd. Euro kosten. Doch diese Investition lohnt sich für die meisten großen Unternehmen – nicht zuletzt sie haben laut Liese auf die rasche Einführung der Neuregelungen gedrängt. Der Schaden, der ihnen durch Fälschungen zugefügt wird, liegt offenbar höher.
Zudem sollen Internetapotheken künftig zertifiziert werden. Die EU-Kommission will ihnen ein Label verpassen, das es den Fälschern so schwer wie möglich macht.
In rund zwei Jahren sollen die Vorgaben der Richtlinie in nationales Recht umgesetzt sein.
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Berlin - 10.02.2011, 17:33 Uhr