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Koronare Herzkrankheit
Neuer bioresorbierbarer Stent
Ärzte der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg haben in einem deutschlandweit einmaligen Eingriff einem Patienten mit koronarer Herzkrankheit eine bioresorbierbare Gefäßstütze eingesetzt, die mit Everolimus beschichtet ist.
Der Eingriff verlief nach Aussage der Ärzte problemlos. Der Patient sei wohlauf und wurde am nächsten Tag entlassen.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Stent aus Metall, der im Körper des Patienten verbleibt, löst sich das neuartige Implantat innerhalb von etwa zwei Jahren von selbst auf. Das System bietet den Vorteil, dass sich das Gefäß auf diese Weise regenerieren und seine natürlichen Funktionen unter Umständen wieder aufnehmen kann.
Die bioresorbierbare Gefäßstütze, die bislang nur für Studienzwecke verfügbar ist, besteht aus Polyactid, einem biokompatiblen Material, das unter anderem auch für selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet wird. Es ist zudem mit dem Immunsuppressivum Everolimus beschichtet, das einen erneuten Verschluss des Gefäßes (Restenose) verhindern soll. Weil sich das Implantat von selbst auflöst, sinkt auf lange Sicht auch die Gefahr einer Thrombose.
Der Eingriff markiert zugleich den Beginn einer Studie in Deutschland, an der weltweit etwa 1.000 Patienten an bis zu 100 Studienzentren teilnehmen, so auch die Charité in Berlin.
Eine vorherige Untersuchung mit Patienten hatte gezeigt, dass es bei ihnen weder zu einer Thrombose noch zu einer anderen schweren Herzerkrankung gekommen war und das Implantat in der Gefäßwand resorbiert wurde.
Der Hersteller Abbott Vascular plant die Markteinführung der bioresorbierbaren Gefäßstütze bis Ende nächsten Jahres.
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, 2. März 2011.
Heidelberg - 10.03.2011, 06:59 Uhr