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WIdO-Untersuchung
WIdO: AOK-Rabattverträge verbessern Compliance
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat Patientendaten analysiert und dabei herausgefunden, dass Rabattverträge die Therapietreue positiv beeinflussen: Seit die AOK-Rabattverträge bestehen, habe sich die Zahl der Medikamentenwechsel für AOK-Versicherte verringert, meldet das Institut.
Die Rabattverträge sind bei den gesetzlichen Krankenkassen längst etabliert. In der Kritik stehen sie dennoch immer wieder. So nimmt es nicht Wunder, dass die AOK bemüht ist, dieser Kritik mit wissenschaftlichen Analysen zu kontern.
Nun hat das WIdO die jährlichen Verordnungsmengen für die 24 Millionen AOK-Versicherten unter die Lupe genommen. Basis der Untersuchung sind 32 Millionen wirkstoffbezogene Patientenprofile für ausgewählte Wirkstoffe aus den Jahren 2006 und 2010 – speziell ging es um Wirkstoffverordnungen der dritten AOK-Arzneimittelrabattwelle. Leitfrage war dabei, ob die Rabattverträge zu häufigerem Medikationswechsel führen und ob dies Auswirkungen auf die Compliance sowie Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Therapie hat.
Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO, verkündet nun gute Nachrichten: „2006 musste noch nahezu jeder dritte chronisch kranke Patient mindestens einmal im Jahr das Medikament wechseln“. Nach der Einführung der AOK-Verträge mit nur einem Vertragspartner pro Wirkstoff seien dagegen knapp 80 Prozent der chronisch Kranken dauerhaft auf ein Produkt eingestellt gewesen. Schröder: „Damit konnte bei mehr als 1,4 Millionen Patienten ein unnötiger Arzneimittelwechsel vermieden werden. 2010 erfolgte ein Medikamentenwechsel nur noch dann, wenn Arzt und Patient dies für notwendig erachten."
Gleichzeitig zeige die Analyse, dass der Anteil der Patienten, die mehr als drei verschiedene Arzneimittelprodukte von einem Wirkstoff erhalten haben, um mehr als die Hälfte reduziert werden konnte: Hatten unter den 32 Millionen untersuchten Patientenprofilen im Jahr 2006 noch 6,1 Prozent mehr als drei verschiedene Produkte erhalten, trifft dies 2010 nur auf 2,5 Prozent zu.
Schröder resümiert: „Da vermutet werden kann, dass häufiger Medikamentenwechsel dazu führt, dass die Therapietreue nachlässt, wodurch sich der Therapieverlauf verschlechtern kann, erhöhen die AOK-Rabattverträge die Therapiesicherheit und somit die Qualität der Versorgung“.
Berlin - 28.06.2011, 13:49 Uhr