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Quartalszahlen
Bayer verdoppelt Gewinn im dritten Quartal
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat seinen Gewinn im dritten Quartal dieses Jahres mehr als verdoppelt. Wesentlicher Erfolgsfaktor sei die anhaltende Dynamik in den Wachstumsländern und deutliche Ertragssteigerungen im Gesundheits- und Agrochemiegeschäft, erklärte Konzernchef Dr. Marijn Dekkers.
Bei einem Anstieg des Umsatzes um 1 Prozent auf knapp 8,7 Milliarden Euro stieg das Konzernergebnis im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 125 Prozent auf 642 Millionen Euro. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einer Steigerung von 4,8 Prozent. „Das war ein gutes Quartal für Bayer“, kommentierte Dekkers die Entwicklung.
Als einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren nannte er die anhaltende Dynamik in den Wachstumsländern: die Regionen Asien (ohne Japan, Australien und Neuseeland), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika sowie Nahost. Ein weiteres Highlight sei die deutliche Ertragssteigerung im Pharmageschäft. Dort belief sich der Umsatz auf rund 2,6 Milliarden Euro. Während in Europa und Nordamerika die Umsätze im Pharmabereich rückläufig seien, weil Gesundheitsreformen dort weiterhin das Geschäft beeinträchtigen, sei die Entwicklung in den Wachstumsländern Asien, Pazifik und Lateinamerika – insbesondere in China und Brasilien – erfreulich.
Unter den Top-Produkten entwickelten sich vor allem die oralen Kontrazeptiva der YAZ-Familie positiv. Der Umsatz dieser Produktgruppe stieg währungsbereinigt um 16,5 Prozent. Zweistellige Zuwächse erzielte auch Aspirin Cardio zur Herzinfarktprävention mit einem Plus von währungsbereinigt 11,4 Prozent. Das Krebsmedikament Nexavar legte währungsbereinigt um 4,5 Prozent zu, vor allem in der Indikation Leberkrebs. Rückläufig war dagegen der Umsatz des Blutgerinnungsmittels Kogenate, verursacht durch Schwankungen im Bestellrhythmus des Vertriebspartners.
Auch in Forschung und Entwicklung habe Bayer im 3. Quartal wichtige Fortschritte gemacht, betonte Dekkers. Das gelte insbesondere für den Gerinnungshemmer Xarelto. Mit wichtigen Zulassungsentscheidungen in den USA und Europa werde noch Anfang November beziehungsweise bis zum Ende des Jahres gerechnet. Dekkers bekräftigte das Spitzenumsatzpotenzial für das Mittel mit zwei Milliarden Euro. Auch bei anderen Präparaten komme der Konzern gut voran – etwa dem Krebsmedikament Alpharadin. Zudem wurde eine Phase-III-Studie zu Regorafenib bei fortgeschrittenem Darmkrebs wegen positiver Zwischenergebnisse vorzeitig beendet. Bis zum Jahr 2013 will Bayer insgesamt 15 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen bereitstellen, rund zwei Drittel davon für Forschung und Entwicklung. „Auf Basis des guten Quartals bekräftigen wir unseren im Frühjahr erhöhten Konzernausblick für das Gesamtjahr“, so Dekkers.
Im Segment Consumer Health verbesserte sich der Umsatz währungsbereinigt um 3,8 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Regionen bei, insbesondere Lateinamerika, Afrika, Nahost. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln erhöhten sich vor allem die Umsätze des Hautpflegemittels Bepanthen bzw. Bepanthol sowie des Schmerzmittels Aspirin. Die Division Medical Care profitierte vor allem von Zuwächsen im Diabetes-Care-Geschäft - die Blutzucker-Messsysteme der Produktlinie Contour legten währungsbereinigt um 11,2 Prozent zu.
Leverkusen - 27.10.2011, 15:10 Uhr