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FDA-Experten
Schärfere Regeln für Antibaby-Pillen von Bayer gefordert
Für den Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer könnten die Geschäfte mit den lukrativen Antibaby-Pillen im weltweit größten Pharmamarkt schwieriger werden.
Das Gremium entschied mit 21 zu 5 Stimmen, Risiken und Vorteile der Pillen würden in den aktuellen Einnahmevorschriften nicht adäquat dargestellt, wie der Bayer-Konzern in der Nacht zum 9. Dezember mitteilte. An der Börse wurde die Nachricht gelassen aufgenommen. Die Bayer-Aktie pendelte im Gleichklang mit dem Dax um den Vortagesschluss.
Die aktuellen US-Produktinformationen von Bayers drospirenonhaltigen Antibaby-Pillen beschrieben das Nutzen-Risiko-Profil dieser Produkte nicht ausreichend, heißt es in der Mitteilung. Die Information soll mit Ergebnissen verfügbarer Studien aktualisiert werden, die das Risiko von venösen Thrombosen/-embolien untersucht haben. Die US-Gesundheitsbehörde folgt in der Regel den Empfehlungen ihrer Beratergremien.
Die Vorteile von Yaz und anderen Medikamenten mit dem Hormon Drospirenon überwögen jedoch die Risiken, teilte das Gremium weiter mit. Allerdings war die Entscheidung mit einem Abstimmungsergebnis von 15 zu 11 höchst umstritten. Die Experten waren zusammengekommen, weil die FDA gefordert hatte, mögliche Risiken erneut zu prüfen. Es waren zuvor Hinweise aufgekommen, dass Präparate wie Yaz oder Yasmin bei Frauen zu einem höheren Thrombose-Risiko führen könnten.
Die Verhütungsmittel sind wichtige Umsatzbringer im Pharmageschäft des Dax-Konzerns. Im vergangenen Jahr machte Bayer trotz eines Erlösrückgangs mit diesen Mitteln einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. Nach Betaferon zur Behandlung der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose sind die Präparate nach Umsatz die zweitwichtigsten Medikamente der Pharmasparte. Die Erlöse mit den Pillen waren zuletzt auch durch die Konkurrenz billiger Nachahmerpräparate in den USA unter Druck geraten.
Washington - 09.12.2011, 16:46 Uhr