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Sportmedizin
Massage statt Entzündungshemmer?
Eine Massage kann die Heilung geschädigter Muskeln fördern. Sie wirkt entzündungshemmend und ist den üblicherweise eingesetzten antiinflammatorischen Schmerzmedikamenten nicht unterlegen. Dies behaupten Mediziner der McMaster University in Hamilton, Kanada.
Die kanadischen Mediziner haben die Auswirkungen der Massage des Quadriceps (vierköpfiger Oberschenkelmuskel) nach sportlicher Belastung in einer kleinen Gruppe von elf jungen Männern getestet. Direkt nach intensiven Sportübungen, bei denen die Männer sich kleine Muskelverletzungen zugezogen hatten, erhielten sie entweder eine zehnminütige Massage oder keine Behandlung. Vor und nach der Massage (bzw. in der Kontrollgruppe zur gleichen Zeit nach Beendigung der Sportübungen) und zweieinhalb Stunden später wurden den Probanden Gewebeproben entnommen, die molekularbiologisch untersucht wurden. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in den beiden Gruppen.
In den Gewebeproben der Probanden, die eine Massage erhalten hatten, waren die beiden Kinasen ERK1/2 und FAK, die bei der Signaltransduktion von der Zellmembran zum Zellkern eine Rolle spielen, überaktiv. Diese Kinasen hemmen unter anderem den Transkriptionsfaktor NFκB, der für die Synthese von Entzündungsmediatoren verantwortlich ist. Bei den Probanden mit Massage war die Entzündungsreaktion viel schwächer als in der Kontrollgruppe, wie u. a. die geringere Konzentration der Entzündungsmediatoren TNF-a und Interleukin 6 zeigte.
Keinen Einfluss hatte die Massage auf die Konzentration der Milchsäure im Muskel. Die These, dass die Massage Muskelschmerzen lindert, indem sie Milchsäure aus dem Muskel eliminiert, dürfte demnach falsch sein.
Quelle: Crane JD, et al. Massage Therapy Attenuates Inflammatory Signaling After Exercise-Induced Muscle Damage. Sci Transl Med 2012;4(119):119ra13.
Hamilton - 08.02.2012, 16:31 Uhr