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KV Westfalen-Lippe
ABDA/KBV-Modell bekommt Konkurrenz
Lange galt Westfalen-Lippe als favorisierte Testregion für das ABDA/KBV-Modell. Jedoch beauftragte vergangenen Samstag die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ihren Vorstand, ein Alternativkonzept zum ABDA/KBV-Modell zu entwerfen, in dem die Anregungen der westfälischen Ärzteschaft stärker berücksichtigt werden.
Das neue Konzept solle sicherstellen, dass der behandelnde Arzt allzeit eine zentrale Figur der gesamten Pharmakotherapie ist und bleibt, sagte ein KVWL-Sprecher gegenüber DAZ.online. Details oder nähere Informationen würden aktuell nicht vorliegen, weil die Gespräche erst aufgenommen werden müssten, so der Sprecher weiter.
Ziel dieses arztgestützten Medikationsmanagements sei neben der Verbesserung der Patientensicherheit und Mittelverwendung in der Arzneimittelversorgung eine Vergütung, die den damit verbundenen ärztlichen Aufwendungen entspricht, heißt es in dem Versammlungsbeschluss vom Samstag.
Es wurde weiter festgelegt, dass, falls ein solches Modell nicht rechtzeitig zustandekomme, sich die KVWL um die Teilnahme am ABDA/KBV-Modellversuch bewerben werde. Insofern bleibe das ABDA/KBV-Modell nach wie vor eine Option, heißt es von der KVWL.
Bei Michael Schmitz, Geschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, hält sich die Begeisterung über den Delegiertenbeschluss „in Grenzen“. „Wir sind schon einen langen Weg gemeinsam mit den Ärzten gegangen und nehmen ihre Bedenken ernst“, sagt er gegenüber DAZ.online. Er wertet die aktuellen Ereignisse als „einen Zwischenschritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ergebnis.“
Berlin - 13.02.2012, 16:08 Uhr