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Stammzellenforschung
Infektionen fördern Zellvermehrung
Forscher der University of Auckland in Neuseeland haben im Rahmen einer Studie der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften einen molekularen Mechanismus identifiziert, der bei Infektionen die Vermehrung von Blutstammzellen bei Tieren auslöst.
Die zweijährige Studie wurde vom neuseeländischen Ministerium für Wissenschaft und Innovation finanziert, wie es in einer Pressemitteilung des Australisch-neuseeländischen Hochschulverbunds heißt.
Rein zufällig stellten die Forscher bei der Infektion eines Zebrafischembryos fest, dass sich die Stammzellenanzahl erhöhte. Daraufhin wollten sie den Mechanismus verstehen, der dahinter steckte. Die Untersuchungsergebnisse zeigen nun, dass Blutstammzellen und Vorläuferzellen direkt auf entzündliche Stressfaktoren reagieren können, indem sie sich vermehren und sich in die benötigten reifen Blutzellen differenzieren.
Die Entdeckung eröffnet neue Perspektiven in der Stammzellenforschung und verdeutlicht, wie sensibel der Blutkreislauf auf stressauslösende Faktoren reagiert. Die neuen Erkenntnisse darüber, wie Mikroben mit den Stammzellen kommunizieren, könnten sich auf die Behandlung von Infektionen und Krankheiten auswirken, die eine entzündliche Komponente aufweisen, so beispielsweise auch auf die Behandlung von Krebs.
Interessant ist die langfristige Auswirkung besonders im Hinblick auf die Frage, wie Wachstum und die Entwicklung von Stammzellen auf therapeutischem Wege beeinflusst werden können. Bevor jedoch tatsächlich Wirkstoffe hergestellt werden, die den Signalweg zwischen den Mikroben und den Stammzellen nachahmen, müssen die Forscher die Untersuchungsergebnisse an Säugetieren weiter gründlich erforschen.
Auckland - 18.03.2012, 10:00 Uhr