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AMG-Novelle
Apothekern winkt 200 Millionen-Bonus
Die schwarz-gelbe Regierungskoalition will den Apothekern im Rahmen der anstehenden AMG-Novelle circa 200 Millionen zusätzliches Honorar zukommen lassen. Nach DAZ.online-Informationen soll dazu in die Beratungen der AMG-Novelle eine Initiative der Koalitionsfraktionen in den Gesundheitsausschuss des Bundestages eingespeist werden.
Es gibt aber noch keine Festlegung zwischen CDU/CSU und FDP über konkrete Honorarmodelle. Diskutiert werden derzeit mehrere Varianten, die sich alle um das Honorar für Nacht- und Notdienst, die BtM-Vergütung und das Rezeptur-Honorar drehen. Der 200 Millionen-Bonus ist nicht zufällig gewählt: In der Koalition hieß es dazu, mit der vorgesehenen Honoraranpassung sollten die Einbußen der AMNOG-Gesetzgebung kompensiert werden.
Auch die ABDA steht mit dem Bundesgesundheitsministerium in engem Kontakt über eine Honoraranpassung. Zuletzt hatte die ABDA 192 Millionen Euro Extra-Honorar für den Not- und Nachtdienst gefordert, 100 Millionen für die Anhebung der Rezepturzuschläge und 19 Millionen Euro zusätzlich für die BtM-Vergütung. In vollem Umfang will die Koalition der 320 Millionen Euro ABDA-Forderung aber nicht entgegen kommen.
Abgelehnt wird von der Bundesregierung das von den Bundesländern im Rahmen der AMG-Novelle geforderte Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln. „Diesem Vorschlag stehen verfassungsrechtliche Bedenken entgegen“, heißt es in der jetzt vom Kabinett verabschiedeten Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates. Der Bundesregierung lägen keine Hinweise vor, „dass die Arzneimittelabgabe im Wege des Versandes erhöhte Gefahren für die Arzneimittelsicherheit oder den Gesundheitsschutz“ in sich berge.
Unklar ist, wie es jetzt mit dem Länderantrag weiter geht. Theoretisch könnten die Länder das Rx-Versandverbot in der 2. Runde der Beratungen der Länderkammer erneut in die Gesetzgebung einbringen. Hinter den Kulissen laufen derzeit aber Bemühungen, dies zu verhindern.
Berlin - 18.04.2012, 11:49 Uhr