In der „Welt“

„Apotheker bekommen mehr Geld“

Berlin - 14.06.2012, 15:24 Uhr


Die Koalition fasst – „wie von den Apothekern gewünscht“ – eine Erhöhung der Vergütung in der Arzneimittelpreisverordnung ins Auge.

Nach Aussage des gesundheitspolitischen Sprechers der Unions-Bundestagsfraktion Jens Spahn (CDU) habe die Koalition versprochen, dass die Spargesetze bei den Apothekern, wie bei allen anderen auch, nur für 2011 und 2012 gelten sollen. Auch der FDP-Gesundheitspolitiker Lars Lindemann habe sich dafür ausgesprochen, so der „Welt“-Beitrag, dass über eine Anhebung des Fixhonorars gesprochen werden müsse: „Bei 8,10 Euro kann es auf keinen Fall bleiben.“ Laut Spahn soll nun eine Entscheidung noch vor der Sommerpause erfolgen.

Allerdings gebe es auch in der Koalition Stimmen, die fragten, wer denn eine Erhöhung des Honorars von 8,10 Euro auf die von den Apothekern geforderten 9,14 Euro bezahlen solle. Stellungnahmen zu den Apothekerforderungen gebe es weder vom Bundesgesundheits- noch vom Bundeswirtschaftsministerium. Die Krankenkassen allerdings hielten dagegen: „Eine Honorarspritze von über einem Euro mehr pro abgegebener Packung für eine offensichtlich gut situierte Branche passt mit dem gesetzlichen Auftrag einer wirtschaftlichen Versorgung nicht zusammen", zitiert die „Welt“ eine Sprecherin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen. Offenbar sollen hier bereits Wahlgeschenke verteilt werden, bevor der Wahlkampf offiziell begonnen habe, heißt es.

FDP-Politiker Lindemann stimmt auch den Krankenkassen zu, wenn er sagt, man brauche eine „Strukturbereinigung auf dem Apothekenmarkt“. Es müsse nicht an jeder Straßenecke eine Apotheke geben. Die „Welt“ zitiert Lindemann mit dem Satz: „ Es gibt mehr Apotheken als Tankstellen in Deutschland, und mir ist kein Deutscher bekannt, der nicht wüsste, wie er rasch an Benzin käme.“

Den Beitrag der „Welt“ finden Sie auf „Welt online“.


Peter Ditzel