Methadonvergabe in Hamburg

KV Hamburg plant Runden Tisch

Berlin - 22.06.2012, 11:47 Uhr


Ein Runder Tisch der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg soll sich jetzt mit der Methadon-Vergabepraxis in Hamburg beschäftigen. Das meldet der Dachverband der substituierenden Ärzte in Deutschland und bietet seine Mitarbeit an – allerdings unter Bedingungen.

Im Mai hatte der stellvertretende KV-Vorsitzende, Walter Plassmann, die DSÄ-Vorwürfe, Gesetze würden in Hamburg seit Jahrzehnten gebrochen, als „völlig absurd“ zurückgewiesen und rechtliche Schritte angekündigt. Nach Angaben des DSÄ wurden diese mittlerweile wieder zurückgenommen. Diesen Schritt interpretiert DSÄ-Generalsekretär Ingo Rempel „als Eingeständnis der KV Hamburg“, dass die Methadonvergabe in Hamburg „mit Wissen und auf Anordnung der Verantwortlichen in Senat, Ärzte- und Apothekerkammer“ an den bestehenden gesetzlichen Regelungen vorbei geschehe.

Die neuen Pläne der KV, einen Runden Tisch einzuberufen, begrüßt Rempel und bietet die Mitarbeit des DSÄ an, „um wieder für eine qualitativ hochwertige und rechtskonforme Therapie von opiatabhängigen Menschen in Hamburg zu sorgen.“ Sein Angebot knüpft er allerdings an zwei Bedingungen: Die gesetzlichen Regelungen in Hamburg müssten endlich eingehalten werden. Außerdem müssten flächendeckende Drogen-Haaranalysen bei all den Hamburger Kindern, von denen bekannt sei, dass sie sich in der Obhut von drogenabhängigen Eltern befänden, durchgeführt werden. Denn „solange nicht mit letzter Sicherheit geklärt ist, wie diese Drogen in den Körper oder die Haare des Kindes gelangt sind, muss das Kindeswohl im Vordergrund stehen“, so Rempel.


Juliane Ziegler