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Cannabis zu Forschungszwecken
Grüne fragen nach Cannabisagentur
Die Fraktion der Grünen will wissen, warum es in Deutschland noch immer keine Cannabisagentur gibt. In einer Kleinen Anfrage erkundigt sich die Fraktion bei der Bundesregierung nach den konkreten Gründen.
Wer hierzulande THC-reiche Cannabissorten zu medizinischen Zwecken anbauen wolle, werde darauf verwiesen, sich die benötigten Pflanzenteile aus dem Ausland zu verschaffen, kritisieren die Grünen. Sie wollen daher einerseits genaue Angaben dazu, wie groß nach dem Kenntnisstand der Bundesregierung die Menge der Pflanzenteile ist, die seit 2005 nach Deutschland importiert wurden, um Cannabisextrakte herzustellen.
Außerdem fragen sie, warum es in Deutschland noch immer keine Cannabisagentur gibt, die Voraussetzung für Anbaugenehmigungen ist. Die Grünen verweisen darauf, dass in anderen Ländern – beispielsweise Österreich und den Niederlanden – bereits entsprechende Einrichtungen existieren. Die Fraktion will daher wissen, ob die Regierung sich noch immer darauf beruft, dass eine solche Agentur in Deutschland „derzeit nicht vorgesehen“ sei – und ob deren Errichtung zumindest für die Zukunft angedacht ist.
Ganz grundsätzlich geht es in der Kleinen Anfrage auch darum, ob die Bundesregierung die Auffassung der Pharmaindustrie teilt, wonach Cannabinoide ein „innovatives Forschungsfeld“ eröffnet haben, aus dem sich für die medizinische Wissenschaft sowie den therapeutischen Alltag weiterführende Therapieansätze entwickeln können. Und falls ja – wie die Regierung dann die Einschränkung des Verfassungsgrundsatzes der Freiheit der Forschung durch die Versagung einer Anbauerlaubnis rechtfertigt.
Berlin - 18.07.2012, 10:59 Uhr