Halbjahresbilanz 2012

Schreibt Celesio DocMorris schon ab?

Stuttgart - 13.08.2012, 11:47 Uhr


Morgen veröffentlicht der Stuttgarter Pharmahändler Celesio seine Halbjahresbilanz. Noch bevor die Zahlen auf dem Tisch liegen, spekulieren die Analysten über deren Bewertung. In einem Punkt sind sich die Finanz-Experten einig: Unter dem Strich rechnen viele Analysten mit roten Zahlen. Denn neben den möglichen Abschreibungen auf die erst jüngst verkauften Töchter Movianto und Pharmexx dürften noch zusätzliche Kosten für den Konzernumbau anfallen - auch wegen DocMorris.

So kursieren Spekulationen darüber, dass der seit einem Jahr amtierende Celesio-Vorstandschef Markus Pinger zum Halbjahr 2012 reinen Tisch machen, die Altlasten der Ära seines Vorgängers Fritz Oesterle aus der Bilanz eliminieren möchte. Dann käme auch die noch ungeschlossene Akte DocMorris auf den Tisch. Noch gibt es zwar keinen Käufer, aber es liegen Angebote vor. Im Vorgriff auf einen erwarteten Verkaufserlös könnte somit auch bereits eine Abschreibung auf DocMorris erfolgen. 2007 kaufte der damalige Celesio-Chef Oesterle DocMorris für 200 Millionen Euro. Über die Höhe der vorliegenden Angebote ist nichts bekannt.

Allerdings schauen die Analysten nicht nur auf die Abschreibungen, das ist das Geschäft von gestern. Das operative Celesio-Geschäft wird allgemein als besser als vor Jahresfrist eingestuft. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten erwarten für das zweite Quartal beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Anstieg auf 139,7 (130,2) Millionen Euro im Vorjahr. Für den Umsatz wird ein Rückgang von 5,77 Milliarden Euro auf 5,65 Milliarden Euro prognostiziert.


Lothar Klein