Apotheker-Protest in Griechenland

Erneuter Bargeldzwang in Apotheken

Berlin - 04.09.2012, 14:05 Uhr


Griechische Apotheker werden von den staatlichen Krankenkassen seit Monaten nicht mehr bezahlt – das hat Folgen: Sie geben rezeptpflichtige Medikamente an Versicherte des größten staatlichen Sozialversicherungsverbands EOPYY seit September nur noch gegen Bares ab. Auch Pharmaunternehmen ziehen Konsequenzen.

Seit Monaten kommt der EOPYY seinen Verpflichtungen gegenüber Apothekern, Ärzten, Pharmaunternehmen und privaten Kliniken nicht mehr nach – teilweise sind Rezeptrechnungen aus den Jahren 2010 und 2011 noch nicht bezahlt. Apotheker sehen daher keinen anderen Ausweg mehr: Patienten müssen ihre Arztbesuche und verschreibungspflichtige Arzneimittel seit Beginn des Monats aus eigener Tasche bezahlen und dann versuchen, das Geld bei ihrem Versicherungsträger einzufordern. Besonders für chronisch kranke Patienten und Rentner mit niedrigem Einkommen eine schwierige Situation.

Aber nicht nur Ärzte und Apotheker reagieren auf die Krise – auch erste Pharmaunternehmen ziehen Konsequenzen. So soll die griechische Niederlassung des Pharmaunternehmens Novartis künftig nur noch gegen Bargeld gewisse Medikamente (Myfortic, Certican, Sebivo, Tasigna, Glivec und Afinitor) an die Polikliniken des EOPYY liefern. Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin des Unternehmens, man habe zwar vollstes Verständnis für die schwierige Situation im Land – dennoch liefere Novartis einige seiner Produkte nicht mehr an Kliniken des EOPYY. Alle anderen Vertriebswege nach Griechenland seien vom Lieferstopp allerdings nicht betroffen.

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Juliane Ziegler


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