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Ärzte-Protest
„Operation Shitstorm“ erfolgreich
Kassenärzte bombardieren die Zentralen der Krankenkassen und Kassenverbände heute mit Protestfaxen. Einer Pressemitteilung der Allianz deutscher Ärzteverbände zufolge fordern sie darin, „die ständigen Diffamierungen zu beenden und die Mittel für eine ordentliche Versorgung der Patienten bereitzustellen“.
Die Allianz verweist auf Medienberichte, nach denen die Protestaktion erfolgreich verläuft. Der GKV-Spitzenverband habe bereits eine neue Nummer einrichten müssen, um erreichbar zu sein. Auch die Hamburger Zentrale des Verbandes der Ersatzkassen soll betroffen sein. Die Aktion der rund 30 Ärzteverbände war im Vorfeld „aus taktischen Gründen“ ganz bewusst nicht angekündigt worden.
„Nach der Bürokratie-Blockade, die am Montag begonnen hat, gehen wir nun einen Schritt weiter“, erklärte der Sprecher der Allianz deutscher Ärzteverbände und Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dirk Heinrich. „Die Kassen sollen den tief sitzenden Frust der Ärzte direkt zu spüren bekommen.“ Bei den Protestmaßnahmen will man sich laut Heinrich allerdings gezielt nicht auf die Patienten, sondern auf die Krankenkassen konzentrieren.
Die AOK Bayern reagiert darauf mit Unverständnis: Der Duden definiere den Begriff „Shitstorm“ als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“. Die Empörung der Ärzte richte sich gegen die Krankenkassen – aber es seien nicht die Kassen gewesen, die den Verhandlungstisch „bei der ersten Gelegenheit“ verlassen hätten, sondern die Spitzenfunktionäre der Ärzte. Und wer bereits zu Beginn von Verhandlungen aussteige und nach dem Gesundheitsminister rufe, nehme sich selbst und auch den Verhandlungspartner nicht ernst – der „Shitstorm“ müsse daher in eine andere Richtung wehen.
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Berlin - 11.09.2012, 15:05 Uhr