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Grippeimpfstoffe für den Norden
Versorgung auf Raten
Anfang dieser Woche sollten die lange erwarteten Grippeimpfstoffe für Hamburg und Schleswig-Holstein von Novartis ausgeliefert werden. Die Krankenkassen im Norden rufen bereits öffentlichkeitswirksam zur Grippeimpfung auf. Doch bis Dienstagmittag ist nach dem Kenntnisstand des Hamburger Apothekervereins nur ein kleiner Teil der benötigten Impfstoffe bei den Großhändlern und Apotheken angekommen.
Gemäß einer Umfrage des Hamburger Apothekervereins hat Sanacorp bis Dienstagmittag als einziger Großhändler im Versorgungsgebiet Grippeimpfstoffe erhalten - 12.000 Impfdosen Optaflu für die Niederlassung in Hamburg und 2.000 Impfdosen Optaflu für die Niederlassung in Lübeck. Drei weitere Großhändler seien dagegen bis Dienstagmittag leer ausgegangen. Aus den Lieferungen an Sanacorp seien nun diejenigen Apotheken beliefert worden, die ihre Bestellungen kürzlich auf Optaflu geändert hätten, erklärte Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins, gegenüber DAZ.online. Außerdem habe die AOK Rheinland/Hamburg berichtet, diejenigen Apotheken, die direkt über das Bestellportal von Novartis geordert hätten, seien mit 40.000 Impfdosen beliefert worden, berichtete Graue. Insgesamt sollen nach Angaben der AOK Rheinland/Hamburg über 100.000 Impfdosen ausgeliefert worden sein.
Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, erklärte gegenüber DAZ.online, er sei zuversichtlich, dass die Apotheken fortlaufend weiter beliefert würden. Dazu verwies er auf entsprechende Zusagen der AOKen und die öffentliche Werbung der Krankenkassen für die Impfung.
Graue gibt hingegen zu bedenken, insgesamt würden etwa 700.000 Impfdosen für 2000 Ärzte in Schleswig-Holstein und 1500 Ärzte in Hamburg benötigt. Die flächendeckende Versorgung finde „nur tröpfchenweise“ statt, erklärte Graue und zog das Fazit: „Das Modell, Impfstoffe auszuschreiben, ist grandios gescheitert.“
Hamburg - 02.10.2012, 16:24 Uhr