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Apothekengewerkschaft ADEXA
Starke regionale Unterschiede bei Gehältern für Apothekenangestellte
In vier Kammerbezirken arbeitet mehr als ein Viertel der Apothekenangestellten für weniger als den Tariflohn. Das hat eine Umfrage der Apothekengewerkschaft ADEXA bei etwa 2000 Angestellten ergeben. Dieser Umfrage zufolge steht Sachsen mit 61 Prozent untertariflich bezahlten Angestellten an der Spitze. Sachsen ist allerdings der einzige Kammerbezirk ohne gültigen Tarifvertrag zwischen Arbeitgebern und Angestellten in öffentlichen Apotheken.
Nun die erfreuliche Nachricht dieser ADEXA-Umfrage, über die die Gewerkschaft auf ihrer Website www.adexa-online.de berichtet: In zehn (von 17) Kammerbezirken erhalten mehr als zwei Drittel der Apothekenangestellten ein übertarifliches Gehalt. Und zwar führen zwei große Kammerbezirke die Liste an, nämlich Bayern mit 82 Prozent und Nordrhein mit 80 Prozent. Mit Ausnahme von Thüringen liegen die Kammerbezirke mit relativ guter Entlohnung im Westen der Bundesrepublik.
Nach Sachsen haben folgende Kammerbezirke den höchsten Anteil an untertariflich bezahlten Angestellten: Sachsen-Anhalt (49%), Brandenburg (38%), Niedersachsen (27%) und Mecklenburg-Vorpommern (19%). Der Bundesdurchschnitt liegt bei etwa 18 Prozent. Wie ADEXA herausfand, korrelieren die „mageren Gehälter“ in Ostdeutschland nicht etwa mit geringeren Apothekenumsätzen – das Gegenteil ist der Fall.
Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende der Apothekengewerkschaft und Vorsitzende der Tarifkommission, sagte voraus, dass gerade ostdeutsche Apotheken in Zukunft unter einem Fachkräftemangel leiden werden, und forderte im Hinblick auf die Gehaltssituation: „Es ist an der Zeit, aufzuwachen!“
Hamburg - 08.10.2012, 17:46 Uhr