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Stiftung Warentest
Medikamentendosierer: Ordnung oder Chaos?
Medikamentendosierer sollen die Medikamenteneinnahme erleichtern – schließlich nimmt jeder Vierte der über 65-Jährigen in Deutschland fünf oder mehr Arzneimittel ein. Die Stiftung Warentest nahm für ihre Oktober-Ausgabe zehn Dosierer exemplarisch unter die Lupe. Vier von ihnen schnitten mit einem „Mangelhaft“ ab: „Sie verursachen mehr Chaos, als sie Ordnung stiften“, befand das Verbrauchermagazin.
Getestet wurden Medikamentendosierer, unterschiedlich in Form und Design, aber alle mit mindestens vier Tagesunterteilungen – erhältlich in Apotheken, Drogeriemärkten, im Internethandel oder gar in einem Sonderpostenmarkt. Preislich lagen alle zwischen einem und 19 Euro. Als Kriterien wählten die Tester unter anderem die Fallstabilität aus einem Meter Höhe, die Lesbarkeit der Einnahmezeiten, die Qualität der Handhabung und den Feuchtigkeitsschutz der Medikamente.
„Wichtig bei Medikamentendosierern ist, dass sie einfach zu handhaben sind, gut schließen und Arzneimittel sicher aufbewahren“, rät Warentest. Einen extra Abzug gab es daher für vier der zehn Boxen, weil sich bei ihnen während des Falltests mehrere Fächer öffneten und Tabletten herausfielen – mit unter Umständen gefährlichen Folgen bei infolgedessen falsch eingenommenen Medikamenten. Drei der Dosierer erfüllten hingegen die Kriterien (Medi-7 Medikamentendosierer, Anabox 7 Tage und Tiga-Med Medikamenten-Wochen-Dispensers) und schnitten mit einem „Gut“ ab.
Als Besonderheit befassten sich die Warentester außerdem mit einer elektronischen Variante: Ein Alarm – vibrierend und/oder piepend – erinnert bei der „Pillenbox Vergiss nix“ an die Einnahme der jeweiligen Medikamente. Laut der Verbraucherorganisation ist diese Besonderheit besser geeignet für eine jüngere Zielgruppe – ältere Probanden seien trotz der ausführlichen Gebrauchsanleitung von den Funktionen eher überfordert. Manko: Den Fallversuchen hielt auch die elektronische Version nicht folgenlos stand.
Berlin - 09.10.2012, 09:28 Uhr