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BKK Gesundheitsreport
Burn-out auf dem Vormarsch
Wie bereits in den Vorjahren ist die Bedeutung der psychischen Erkrankungen auch im Jahr 2011 gestiegen. Das geht aus dem BKK Gesundheitsreport 2012 hervor. Häufigste psychische Erkrankungen sind dabei Angststörungen und Depressionen.
Die Fehlzeiten nahmen mit durchschnittlich 16,3 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tagen) je BKK Pflichtmitglied gegenüber den Vorjahren deutlich zu (2010: 15,3 AU-Tage; 2009: 14,7 AU-Tage). Ebenso stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) auf 1,20 AU-Fälle je Pflichtmitglied (2010: 1,14 AU-Fälle; 2009: 1,13 AU-Fälle). Auch für das laufende Jahr 2012 ist laut BKK-Bericht wieder mit einem Anstieg des Krankenstands zu rechnen.
Dabei nehmen die psychischen Störungen einen immer größeren Stellenwert im Erkrankungsgeschehen ein. Zwar waren in 2011 die Muskel- und Skeletterkrankungen noch immer für die meisten Fehltage verantwortlich (26 %). An zweiter Stelle folgten weiterhin die Atemwegserkrankungen (14,6 %). Erstmalig überholten jedoch die psychischen Störungen die Verletzungen und Vergiftungen: Sie hatten einen Anteil von 13,2 Prozent (2010: 12,0 %; 2009: 10,6 %). Vor rund 30 Jahren tauchten sie in den Gesundheitsstatistiken kaum auf (1976: 2 %). Der Anteil der Verletzungen und Vergiftungen lag mit 13 Prozent knapp dahinter.
Häufigste psychische Erkrankungen sind dabei Angststörungen und Depressionen. Seit einiger Zeit rücken aber auch „neuere“ Krankheitsbilder wie das Burn-out-Syndrom in den Fokus der Diskussionen zum Erkrankungsgeschehen. In der ICD-10, nach deren System Ärzte ihre Diagnosen verschlüsseln, wird dieser Zustand allerdings lediglich als Einflussfaktor erfasst, als eigenständige Krankheit wird er nicht behandelt. Die Arbeitsunfähigkeitsdaten beziehen sich auf den IDC-Schlüssel Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Hier stiegen die krankheitsbedingten Fehltage in nur sieben Jahren um den Faktor 19.
Im Durchschnitt dauerte ein Arbeitsunfähigkeitsfall 13,1 Tage. Die mit Abstand kürzesten Erkrankungsdauern verursachten die Infektionskrankheiten (rund 6 Tage je Fall). Deutlich längere Fehlzeiten verursachten dagegen psychische Erkrankungen mit rund 37 Tagen je Fall und Tumorerkrankungen mit 36 Tagen je Fall. Zum Vergleich: Zu Ausfällen von etwa drei Wochen je Krankschreibung führten Herz- und Kreislauferkrankungen (21 Tage), Verletzungen und Vergiftungen sowie Muskel- und Skeletterkrankungen (jeweils rund 20 Tage).
Berlin - 11.12.2012, 15:49 Uhr