Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

2011 wieder mehr stationäre Behandlungen

Wiesbaden/Berlin - 05.02.2013, 14:15 Uhr


Alkoholexzesse enden bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland wieder häufiger im Krankenhaus: 2011 wurden 26.349 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 19 Jahren stationär in einer Klinik behandelt – 354 mehr als noch 2010, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Fast zwei Drittel waren junge Männer.

„Diese Zahlen zeigen, dass wir nicht nachlassen dürfen, Kinder und Jugendliche über die Gefahren des Rauschtrinkens aufzuklären“, betonte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP). Früher Alkoholkonsum könne bei Kindern und Jugendlichen zu langfristigen Gesundheitsschäden führen und erhöhe die Gefahr, später abhängig zu werden. Deshalb dürften Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren weder Alkohol erwerben noch trinken. Eltern müssten zudem klare Regeln setzen und sollten durch ihr eigenes maßvolles Konsumverhalten ein Vorbild für ihre Kinder sein.

Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), reagierte ebenfalls besorgt auf die Destatis-Zahlen: „Alkohol ist immer noch das am weitesten verbreitete Suchtmittel“, so Pott. Das gelte aber nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Sie plädiert dafür, Jugendliche, die exzessiv Alkohol konsumieren und die gesundheitlichen Risiken ihres Trinkverhaltens massiv unterschätzen, noch gezielter als bisher mit Präventionsangeboten anzusprechen. Die BZgA wendet sich derzeit mit drei altersspezifischen Alkoholprävention-Kampagnen an verschiedene Zielgruppen.


Juliane Ziegler