Not- und Nachtdienst

ABDA-Protestaktion rollt an

Berlin - 12.02.2013, 09:45 Uhr


Ungeachtet des für den 21. Februar vereinbarten Treffens mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) lässt die ABDA ihre für den 28. Februar geplante Protestaktion zum Not- und Nachtdienst planmäßig anrollen. Jetzt verschickte das Berliner Apothekerhaus die vorbereiteten Handzettel und Plakate sowie einen Leitfaden mit Hinweisen über den Ablauf an die Mitgliedsorganisationen.

„Ihnen ist freigestellt, die Aktion zeitlich nach vorn oder hinten auszudehnen“, heißt es unter Punkt 8 des Leitfadens. Grundsätzlich beginnen soll der Klappendienst am 28. Februar um 12 Uhr. Damit reagiert die ABDA offenbar auf Kritik aus den Mitgliedsorganisationen, die einstündige Aktion während der Mittagszeit sei zu kraftlos.

„Schließen Sie Ihre Eingangstür“, so der Leitfaden weiter: „Alle Kunden, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Offizin befinden, bedienen Sie noch zu Ende und lassen sie dann einzeln nach draußen.“ Neue Kunden sollten danach nur noch über die Notdienstklappe bedient werden.

Während der einstündigen Protestaktion sollen die Kunden über den Hintergrund aufgeklärt und Handzettel verteilt werden. Die Musterhandzettel sollen die Apotheker zuvor selbst kopieren. Das Apothekerhaus stellt dafür das Muster bereit. Darauf steht zu lesen, dass die Apotheker jährlich eine „halbe Million“ Notdienste leisten, deren Kosten durch die Einnahmen nicht gedeckt würden. „Es wird höchste Zeit, dass die Politik ihr Versprechen einlöst und die Notdienstpauschale in Kraft tritt“, heißt es dort.

Um die Kunden auf die Protestaktion aufmerksam zu machen, sollen die Apotheker ein bis zwei Tage zuvor das Plakat mit dem Slogan „Wir machen den Tag zur Nacht“ in der Eingangstür „als Blickfang“ aufhängen.

Begleitet wird die Protestaktion von einer „Roadshow“ von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zu bundesdeutschen Zeitungen, „um das Thema ‚Angemessene Vergütung des Nacht- und Notdienstes‘ im Vorfeld des Aktionstages bei Redaktionsbesuchen zu setzen“. Zum Auftakt besucht Schmidt heute die Leipziger Volkszeitung. Für den 18. Februar sei ein Termin mit der WirtschaftsWoche vereinbart. Weitere Termine gibt es offenbar noch nicht.


Lothar Klein